Die Umweltorganisation Greenpeace hat anlässlich des Autogipfels am Mittwoch mehr Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes im Straßenverkehr gefordert. Wie eine aktuelle Studie des Wuppertal Instituts im Auftrag von Greenpeace ergab, können die CO2-Ziele im Verkehrsbereich bis 2030 nur noch mit einer Kombination aus verschiedenen Maßnahmen erreicht werden. Demnach summiert sich die CO2-Lücke im Verkehr in den Jahren 2021 bis 2030 auf 218 Millionen Tonnen.
Um diese Lücke zu schließen, sei eine Reihe von Maßnahmen notwendig. Greenpeace forderte unter anderem eine Zulassungssteuer für besonders umweltschädliche Fahrzeuge. So ließen sich laut der Studie bis 2030 etwa 28 Millionen Tonnen CO2 einsparen.
Weitere 16 Millionen Tonnen CO2 könnten durch einen “angemessenen” CO2-Preis für Diesel und Benzin eingespart werden. Den Ausbau des Straßennetzes auszusetzen erspare der Umwelt weitere knapp 21 Millionen Tonnen CO2. Ein Zulassungsverbot für Verbrennungsmotoren ab 2025 würde laut Greenpeace mit 43 Millionen Tonnen CO2 die größten Einsparungen bringen.
Laut Greenpeace ergibt sich zu den aktuellen Klimazielen eine CO2-Lücke im Verkehr von 218 Millionen Tonnen. Wird der strengere Budget-Ansatz zu Grunde gelegt, mit dem die Menge an CO2 berechnet wird, die für einen maximalen Temperaturanstieg von 1,5 Grad Celsius noch ausgestoßen werden darf, wächst die Lücke sogar auf 708 Millionen Tonnen. Bereits in diesem Jahr wird der Verkehrssektor seine Klimaziele laut Berechnungen der Denkfabrik Agora Energiewende bereits um zehn Millionen Tonnen verfehlen.
“Die Klimaschutzlücke im Verkehr ist so gigantisch, dass jede Maßnahme notwendig ist”, erklärte Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Austrup. Die nächste Bundesregierung müsse daher “ein ganzes Bündel einschneidender Maßnahmen” beschließen. “Die klimapolitische Schonzeit für den Verkehrssektor ist vorbei”, erklärte Austrup weiter.
Quelle: AFP