Australische Forscher haben mit Hilfe einer Halsband-Kamera erstmals intime Einblicke in das Leben eines Dingos erhalten. Die Aufnahmen zeigten, wo und wie die Wildhunde nach Futter und Wasser suchten, berichtete Rangerin Linda Behrendorff nach dem Experiment auf der Insel Fraser Island vor der Küste des Bundesstaates Queensland. Auch das Zusammenleben des Dingos mit seiner Partnerin sei zu sehen.
Die einmaligen Aufnahmen zeigen laut Behrendorff, dass Dingos “opportunistische Fresser” sind, die “jede Futterquelle” dankbar annähmen. Mit der Halsband-Kamera wurde ein Dingo einen Monat lang beobachtet, in dieser Zeit legte er hunderte von Kilometern im Norden von Fraser Island zurück.
Die Ranger setzen unter anderem auf Funk-Halsbänder, um die Tierart zu überwachen und Zwischenfälle zwischen Wildhunden und Menschen zu vermeiden. Anfang des Jahres hatte es auf Fraser Island mehrere Fälle gegeben, bei denen Kinder von Dingos gebissen worden waren. Einige der Tiere haben inzwischen ihre natürliche Scheu vor Menschen verloren, nachdem sie von Menschen gefüttert wurden oder Nahrungsreste gefressen hatten.
Dingos sind eine nur in Australien heimische Tierart. International bekannt wurde sie in den 80er Jahren nach dem Verschwinden eines Babys nahe Uluru. Damals wurde zunächst die Mutter wegen Mordes verurteilt. Jahre später wurden Kleidungsreste des Babys nahe einem Dingo-Bau gefunden, 1988 wurde die Verurteilung aufgehoben. 2012 kam ein Gericht zu dem Schluss, dass ein Dingo das Kind aus dem Zelt seiner Eltern verschleppt hatte.
Quelle: AFP