Bei Waldbränden in Algerien sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Wie Innenminister Kamel Beldjoud am Dienstag mitteilte, brachen seit Montagabend um die 50 Brände im Norden Algeriens aus, die meisten in der Kabylei, einer stark bewaldeten und dicht besiedelten Bergregion östlich der Hauptstadt Algier.
“Wir haben bedauerlicherweise sieben Tote zu beklagen”, sagte Beldjoud laut einem Fernsehbericht bei einem Besuch in der betroffenen Stadt Tizi Ouzou. Sechs Menschen seien in der Umgebung von Tizi Ouzou gestorben und ein weiterer in Sétif.
Der Minister machte Brandstifter für die Brände verantwortlich. “Es ist unmöglich, dass 50 Feuer gleichzeitig ausbrechen”, sagte Beldjoud. “Diese Feuer sind krimineller Natur”. Der staatliche Rundfunk meldete die Festnahme von zwei mutmaßlichen Brandstiftern in Médéa im Norden Algeriens, wo es ebenfalls brannte.
Nach Angaben des Zivilschutzes kämpfte die Feuerwehr allein in Nordalgerien gegen 31 Brände in 14 Verwaltungsbezirken. Vier weitere Brände gab es demnach in Jijel im Osten des Landes. Betroffen waren auch die Orte Bouira, Khenchela, Guelma, Bejaïa, Bordj Bou Arreridj, Boumerdès, Tiaret, Tébessa, Blida und Skikda.
“Hilfe, die Kabylei brennt”, schrieben Bewohner in Online-Netzwerken. Dort veröffentlichte Videos zeigten Bewohner, die zu Fuß oder in Autos vor den Flammen fliehen.
Die Waldbrände ereignen sich inmitten brütender Sommerhitze, die Wasserbestände werden knapp. Der wichtigste Staudamm der Region, Taksebt, ist praktisch ausgetrocknet. Der Wetterdienst sagte für Dienstag und Mittwoch Temperaturen von 42 Grad voraus.
Quelle: AFP