Menschen in Großstädten erkranken häufiger an Heuschnupfen als jene auf dem Land. Eine vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) am Dienstag in Berlin veröffentlichte Untersuchung bestätigt ein klares Stadt-Land-Gefälle. Im Jahr 2019 lag der Anteil erkrankter Versicherter in dünn besiedelten ländlichen Kreisen demnach bei 6,6 Prozent – in kreisfreien Großstädten bei 7,8 Prozent.
Signifikante Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen weisen dem Institut zufolge darauf hin, dass Umwelteinflüsse am Wohnort von großer Bedeutung für das Auftreten von Heuschnupfen sein können.
Für Kinder und Jugendliche sowie junge Erwachsene im Alter bis 24 Jahre wurde allerdings ein gegenteiliger Trend beobachtet. Für diese Gruppe wurden – im starken Gegensatz zu allen anderen Altersgruppen – in kreisfreien Großstädten die niedrigsten Erkrankungshäufigkeiten dokumentiert. Eine Ursache dafür nannten die Experten nicht.
Unterschiede gab es auch bei der Entwicklung der Heuschnupfen-Häufigkeit in den vergangenen zehn Jahren. Während in diesem Zeitraum immer weniger Kinder im Alter von null bis zehn Jahren betroffen waren, stieg der Anteil erkrankter Erwachsener.
2019 wurde insgesamt bei mehr als fünf Millionen gesetzlich Versicherten Heuschnupfen diagnostiziert, was einem Anteil von 7,1 Prozent entspricht. Im Vergleich dazu wurden 2010 rund 4,2 Millionen Versicherte mit Heuschnupfen behandelt. Mehr als 400.000 der Betroffenen im Jahr 2019 waren Kinder und Jugendliche. Bei Frauen trat der Heuschnupfen mit einem Anteil von 7,2 Prozent etwas häufiger auf als bei männlichen Versicherten (6,9 Prozent). Basis waren bundesweite vertragsärztliche Abrechnungsdaten der Jahre 2010 bis 2019.
Quelle: AFP