Die Europäische Kommission hat erneut grünes Licht für die deutschen Corona-Beihilfen für die angeschlagene Fluggesellschaft Condor gegeben. Die Luftfahrtbranche sei besonders hart von den Reisebeschränkungen getroffen worden, die zur Eindämmung des Coronavirus nötig gewesen seien, erklärte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Dienstag zur Begründung. Das Hilfspaket umfasst 525 Millionen Euro; dagegen hatte der Billigflieger Ryanair geklagt.
Von dem Darlehen sollen rund 204 Millionen Euro die finanziellen Ausfälle durch die Corona-Pandemie abfedern und gut 321 Millionen Euro das angeschlagene Unternehmen wieder rentabel machen, wie die EU-Kommission mitteilte. Die genehmigten Maßnahmen würden es Deutschland ermöglichen, Condor für die durch die Beschränkungen erfolgten Schäden zu entschädigen, erklärte Vestager.
Die finanzielle Unterstützung von Condor war zuvor auf Klage von Ryanair vor dem Gericht der EU (EuG) gelandet. Dieses erklärte den Beschluss der EU-Kommission für nichtig, mit dem deutsche Corona-Beihilfen für die Charterfluggesellschaft Condor zuvor bereits genehmigt worden waren. Der Beschluss sei nicht ausreichend begründet, erklärte das Gericht im Juni. Es setzte die Wirkung seiner Entscheidung jedoch bis zu dem nun erfolgten neuen Beschluss der Kommission aus.
Bereits vor der Pandemie war Condor durch die Pleite der Mutterfirma Thomas Cook Ende September 2019 finanziell angeschlagen. Condor ging ins Insolvenzverfahren – im Mai dieses Jahres fand das Unternehmen einen neuen Investor, die rund 4000 Jobs sollen erhalten bleiben.
Quelle: AFP