Angesichts des Vormarsches der Delta-Variante des Coronavirus im Nahen Osten haben die beiden Nachbarländer Iran und Irak neue Rekordwerte bei den Neuinfektionen verzeichnet. Im Iran wurden erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie innerhalb von 24 Stunden mehr als 30.000 neue Fälle registriert, wie das Gesundheitsministerium am Montag mitteilte. Im Irak wurden mehr als 12.000 Fälle vermeldet – auch dies ein Höchstwert.
Es habe 31.814 Neuinfektionen gegeben, teilte das Gesundheitsministerium in Teheran mit. Zugleich seien 322 Menschen an Covid-19 gestorben. Der Iran ist das am schlimmsten von der Pandemie betroffenen Land der Region, nach offiziellen Angaben starben bereits mehr als 89.000 Menschen an den Folgen einer Virus-Infektion. Allerdings sagen selbst die nationalen Gesundheitsbehörden, dass die Dunkelziffer vermutlich viel höher liegt.
Präsident Hassan Ruhani hatte erst Anfang des Monats angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante vor einer nunmehr fünften Corona-Welle in seinem Land gewarnt. Erschwerend wirkt, dass das im Februar gestartete Impfprogramm nicht so schnell voran kommt wie von der Regierung erhofft. Nach Angaben des Gesundheitsministerium haben von den 83 Millionen Einwohnern bislang 8,1 Millionen ihre erste Impfdosis bekommen. Erst 2,4 Millionen Menschen sind zweifach geimpft.
Im Irak wurden am Montag 12.180 neue Infektionsfälle vermeldet. Dies sei der höchste Wert seit dem Auftreten des Coronavirus im Land im März 2020, erklärte das Gesundheitsministerium. In dem Land mit seinem teils maroden Gesundheitssystem starben bereits mehr als 18.000 Menschen – trotzdem stehen viele Menschen einer Impfung sehr skeptisch gegenüber.
Quelle: AFP