Zehntausende feiern friedlich Christopher Street Day in Berlin

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Zehntausende Menschen haben am Samstag in Berlin friedlich den Christopher Street Day (CSD) gefeiert – nach der Verlagerung ins Internet im vergangenen Jahr diesmal wieder auf den Straßen der Hauptstadt. Nach Angaben der Polizei gab es rund 35.000 Teilnehmende an der Parade, die Veranstalter sprachen von mehr als 80.000 Menschen. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) rief zur Solidarität mit verfolgten Schwulen, Lesben und Transgender auf.

Der CSD unter dem Motto “Save Our Community – Save Your Pride” führte unter anderem am Brandenburger Tor und der Siegessäule vorbei und fand unter strengen Hygieneauflagen wie Masken und Abstand statt. Die Veranstalter erinnerten vor Ort immer wieder an die Regeln – die meisten Teilnehmenden hielten sich auch daran. Die Veranstalter hatten zudem dazu aufgerufen, auf Alkohol zu verzichten.

Viele CSD-Teilnehmende freuten sich vor allem darüber, wieder auf den Straßen demonstrieren zu können. Es sei “super”, nach zwei Jahren wieder “Präsenz zeigen, Gesicht zeigen” zu können, sagte etwa der Teilnehmer Bernd. Der Demonstrant Steven Green beklagte vor allem, dass Entwicklungen für die Szene etwa in Ungarn und Polen “den ganzen Hass auf uns verstärkt”. Was in Europa passiere, habe Auswirkungen auch auf Deutschland. Am Sonntag bedankten sich die Organisatoren bei den Teilnehmenden der Parade für eine “unvergessliche, wichtige und sichtbare CSD Demonstration”.

Müller rief anlässlich des 43. CSD zur Solidarität auf. Zwar sei das heutige Berlin “weltoffen und liberal”, jedoch sei auch in der “Regenbogenhauptstadt Europas” homophobes Denken und Handeln ein Problem, erklärte Müller. “Dem müssen wir uns gemeinsam entgegenstellen.”

In vielen anderen Ländern weltweit sei die Situation für die LGBT-Community deutlich schwieriger als hierzulande, selbst in Europa, fuhr Müller fort. Daher müsse auch an diejenigen Menschen gedacht werden, die bei ihrem Engagement für Gleichstellung und Respekt “in Kauf nehmen müssen, ausgegrenzt, verfolgt oder inhaftiert zu werden”.

Quelle: AFP

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