Die Zahl der Todesopfer durch Erdrutsche und Überschwemmungen nach Monsun-Regenfällen in Indien ist auf mindestens 115 gestiegen. Die Rettungskräfte hätten bei Einsätzen im Bundesstaat Maharashtra allein 112 Tote geborgen, erklärte die Provinzregierung am Samstag. Im Bundesstaat Karnataka starben nach Behördenangaben mindestens drei Menschen. Insgesamt mussten fast 150.000 Menschen vorsorglich ihre Häuser verlassen.
Die meisten der Todesopfer waren im Bezirk Raigad rund 130 Kilometer südlich von Mumbai, der Hauptstadt des Bundesstaates, zu beklagen. Der anhaltende Starkregen hatte den Fluss Savitri über die Ufer treten lassen. Die Stadt Mahad wurde größtenteils überschwemmt, alle Zufahrtsstraßen waren blockiert. Bewohner retteten sich in höhere Stockwerke und auf Häuserdächer, um dem Wasser zu entkommen.
Noch am Freitag war es dem Katastrophenschutz nicht möglich, im betroffenen Gebiet mit Rettungshubschraubern zu landen. Erst als die Wasserstände am Samstag wieder sanken, konnte mit der Rettung der Bewohner begonnen werden.
Auch in der Region um die Stadt Chiplun rund 250 Kilometer südlich von Mumbai waren Ortschaften unerreichbar. Der Fluss Vashishti trat dort über die Ufer. Die Behörden verzeichneten dort Wasserstände von bis zu sechs Metern.
In Mumbai stürzten Häuser ein, es gab Tote und Vermisste. Am vergangenen Wochenende waren in der Finanzmetropole bereits mindestens 34 Menschen durch regenbedingte Erdrutsche gestorben. In der Küstenmetropole Goa südlich von Mumbai gab es nach Regierungsangaben große Schäden, aber keine Todesopfer.
Während der von Juni bis September dauernden Monsun-Saison stürzen in Indien immer wieder Gebäude ein. Betroffen sind oftmals alte und baufällige Häuser. Laut eines Berichts des Potsdamer Instituts für Klimaforschung sorgt der Klimawandel für noch heftigere Monsun-Regenfälle in Indien.
Quelle: AFP