Die FDP macht CDU-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn für den bundesweiten Zwangsstopp der Ausstellung von digitalen Impfzertifikaten in Apotheken mitverantwortlich. “Wir hätten uns das heutige Chaos und jede Menge Geld sparen können, wenn die Bundesregierung rechtzeitig gehandelt hätte”, sagte die FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus der “Augsburger Allgemeinen” (Freitagsausgabe). Spahn habe es trotz Warnungen versäumt, die Voraussetzungen für einen digitalen Impfpass zu schaffen.
“Es wäre mit weniger Aufwand für den Bürger verbunden und auch sicherer gewesen, wenn schon seit Beginn der Impfkampagne der QR-Code direkt hätte übertragen werden können”, sagte die FDP-Politikerin der Zeitung. “Bei rechtzeitigem Handeln durch die Umsetzung eines digitalen Impfpasses, wie es die FDP-Bundestagsfraktion bereits 2019 – lange vor der Pandemie – gefordert hat, wäre der ganze nachträgliche Aufwand nicht nötig gewesen”, fügte sie hinzu.
Der Deutsche Apothekerverband hatte am Mittwoch für tausende Apotheken das Internetportal zur Erstellung von digitalen Impfzertifikaten wegen einer Sicherheitslücke gesperrt. Zwei IT-Sicherheitsspezialisten war es laut einem Bericht des “Handelsblatts” gelungen, unbemerkt auf das Impfnachweis-Portal zuzugreifen und gültige Zertifikate auszustellen.
Bis Donnerstagnachmittag habe es “keine Hinweise auf andere unberechtigte Zugänge” gegeben, teilte der Verband dem “Handelsblatt” mit. Im Darknet tauchten allerdings einem Bericht des Nachrichtenportals “Watson” bereits gefälschte Impfzertifikate auf.
Der Weg für die Impfnachweise über die Apotheken war laut “Handelsblatt” ursprünglich nicht vorgesehen. Er sei aufgrund des Zeitdrucks bei dem Projekt kurzfristig eingerichtet worden.
Quelle: AFP