Deutsche Umwelthilfe warnt vor "fatalem Irrweg" bei Wiederaufbau nach Flutkatastrophe

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Dei Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat vor einem “fatalen Irrweg” beim geplanten Wiederaufbau nach der Hochwasserkatastrophe im Südwesten Deutschlands gewarnt. Der Reflex, alle zerstörten Gebäude wieder so aufzubauen, wie sie vor dem Hochwasser waren, sei zwar verständlich, erklärte die DUH am Mittwoch. Ein solcher Wiederaufbau berge jedoch die Gefahr, dass die Menschen beim nächsten Hochwasser “abermals alles verlieren”. Die DUH forderte deshalb eine Anpassung der Pläne an die Klimakrise.

“Den in den Regionen betroffenen Menschen muss jetzt schnellstmöglich dabei geholfen werden, wieder ein Dach über dem Kopf zu bekommen”, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Einige Gebäude sollten jedoch nicht an ihren vorherigen Standorten wieder aufgebaut werden, warnte er. “Wir können es uns angesichts der Klimakrise nicht mehr erlauben, in Überschwemmungsgebieten Häuser zu bauen, und müssen landwirtschaftlich genutzte Flächen in Flussnähe im Einklang mit der Natur bewirtschaften”.

Außerdem seien mehr unversiegelte Flächen und mehr Grünflächen in Städten notwendig. Diese böten bei starkem Regen mehr Raum für die Aufnahme von Wasser. Flüssen müsste außerdem mehr Raum gegeben werden – naturnahe Flussläufe speicherten demnach größere Mengen an Kohlenstoff und könnten so nicht nur zum Hochwasserrückhalt sondern auch zur Bekämpfung der Klimakrise beitragen, erklärte die DUH.

Diese Punkte müssten beim Wiederaufbau der zerstörten Regionen berücksichtigt werden, forderte die Umweltschutzorganisation. Dazu nötig seien eine bessere Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen sowie eine Ausrichtung der notwendigen Finanzierungsinstrumente an den Zielen der Klimaneutralität, des Hochwasser- und Naturschutzes.

“Immer noch werden klimaschädliche Praktiken in der Landnutzung von staatlicher Seite subventioniert”, kritisierte Müller-Kraenner. “Dabei muss in Zukunft eine nachhaltige, naturbasierte Anpassung im Vordergrund stehen”.

Quelle: AFP

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