Verdi-Chef Frank Werneke hat gewarnt, dass Fleisch im Zuge des ökologischen Wandels nicht zu einem Konsumgut nur für Reiche werden dürfe. In einem Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Freitagsausgaben) hob Werneke hervor, dass zu hohe Fleischpreise die Akzeptanz des ökologischen Wandels gefährden würden.
Zwar müsse und werde Fleisch durch die Maßnahmen gegen den Klimawandel teurer werden. Doch wenn “große Teile der Gesellschaft sich nicht mehr zumindest alle paar Tage lang Fleisch leisten können, werden wir die Menschen beim ökologischen Wandel nicht mitnehmen können”, sagte der Gewerkschaftschef. Sollten die Kosten für den notwendigen Kampf nicht “sozial gestaltet” werden, dann habe dies “ein erhebliches Spaltungspotenzial für unsere Gesellschaft”.
Dabei gehe es nicht allein um höhere Kosten fürs Autofahren oder Urlaubsflüge. Auch beim Wohnen kämen hohe Kosten für die energetische Sanierung auf die Menschen zu. Zudem werde noch stark unterschätzt, “was der Kampf gegen den Klimawandel für den Lebensmittelmarkt bedeutet”. Es dürfe beim Klimaschutz keinen “über den CO2-Preis organisierten Ablasshandel geben, mit dessen Hilfe Reiche weiterleben können wie bisher”, während die Armen ihren Konsum einschränken müssten, warnte Werneke.
Quelle: AFP