Wenige Tage nach dem Beginn einer Taliban-Offensive auf die Hauptstadt der westafghanischen Provinz Badghis hat die dortige Provinzregierung eine Waffenruhe mit den radikalislamischen Kämpfern vereinbart. Die Feuerpause sei von Stammesältesten vermittelt worden und bereits seit Donnerstag in Kraft, sagte der Gouverneur von Badghis, Hessamuddin Schams, der Nachrichtenagentur AFP. Eine zeitliche Begrenzung wurde demnach nicht vereinbart.
Vor rund einer Woche hatten die Aufständischen mit dem Sturm auf die Provinzhauptstadt von Badghis, Kala-i-Naw, begonnen – nur wenige Stunden nach der Erklärung der US-Armee, dass der Rückzug aus Afghanistan zu 90 Prozent vollzogen sei.
Parallel zum rasch fortschreitenden Abzug der US- und anderer Nato-Truppen aus Afghanistan haben die Taliban in den vergangenen Monaten große Teile des Landes erobert. Nach Angaben aus afghanischen Regierungskreisen konzentriert sich die Armee des Landes mittlerweile darauf, die größeren Städte, wichtige Straßen sowie Grenzposten gegen den Vormarsch der Islamisten abzusichern.
Zuletzt hatten die Taliban angegeben, inzwischen 85 Prozent des Landes zu kontrollieren. Diese Darstellung kann allerdings nicht unabhängig überprüft werden und wird von der Regierung in Kabul bestritten.
Quelle: AFP