Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist bei ihrem USA-Besuch von Präsident Joe Biden im Weißen Haus empfangen worden. Biden würdigte am Donnerstag im Oval Office Merkels Engagement für die “anhaltende Freundschaft” zwischen Deutschland und den USA. Merkel sei eine “großartige Freundin, eine persönliche Freundin und eine Freundin der USA”. Auf eine Journalistenfrage, wann er nach Deutschland reisen werde, antwortete Biden lächelnd: “Bald, hoffe ich.”
“Ich schätze diese Freundschaft sehr”, sagte Merkel über das Verhältnis zu den USA. “Ich weiß, was Amerika für die Geschichte eines freien und demokratischen Deutschlands getan hat.”
Unter Bidens Vorgänger im Weißen Haus, Donald Trump, war die Beziehung deutlich angespannter gewesen. Eine denkwürdige Begegnung Merkels mit Trump in verkrampfter Atmosphäre in Washington im März 2017 blieb in Erinnerung, als der US-Präsident ihr nach einem kurzen Vier-Augen-Gespräch vor Fotografen den Handschlag verweigerte. Die Videobilder des peinlichen Moments verbreiteten sich damals rasch in den Online-Netzwerken.
Bei den Gesprächen am Donnerstag zwischen Merkel und Biden standen am Donnerstag allerdings ebenfalls umstrittene Themen auf der Agenda, etwa der Streit um die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 und der Umgang mit China. Merkel ist die erste europäische Regierungschefin, die von dem seit Januar amtierenden Staatschef im Weißen Haus empfangen wird. Für den Donnerstag (22.15 Uhr MESZ) war eine Pressekonferenz von Biden und Merkel geplant.
Sie war am Mittwochabend zu ihrem vermutlich letzten USA-Besuch als Kanzlerin in Washington eingetroffen. Am Donnerstagvormittag nahm sie die Ehrendoktorwürde der renommierten Johns-Hopkins-Universität entgegen. Am Abend wird Biden außerdem gemeinsam mit First Lady Jill ein offizielles Abendessen für Merkel und ihren Ehemann Joachim Sauer geben.
Quelle: AFP