Bei ihrem bevorstehenden Besuch in den USA kann Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit demonstrativen Respektsbezeugungen ihrer Gastgeber rechnen. US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill werden am Donnerstag ein Abendessen zu Ehren der Kanzlerin im Weißen Haus geben, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Merkel werde dabei von ihrem Ehemann Joachim Sauer begleitet.
Bei ihrem Besuch in Washington werde der Kanzlerin zudem die Ehrendoktorwürde der renommierten Johns-Hopkins-Universität verliehen, sagte Seibert. Es sei ihr 18. Ehrendoktor-Titel.
Im Mittelpunkt des Besuchs stünden die bilateralen Gespräche mit Präsident Biden, sagte Seibert weiter. Im Anschluss an das Gespräch im Weißen Haus solle es eine gemeinsame Pressekonferenz geben. Ob Merkel auch Vizepräsidentin Kamala Harris treffe, sei noch nicht klar.
In den Gesprächen zwischen Kanzlerin und Präsident dürfte auch das Streitthema Nord Stream 2 eine Rolle spielen. Merkels Sprecher wollte sich nicht dazu äußern, ob bei dem Treffen in Washington eine Beilegung zu erwarten sei. Die Gespräche über das Thema dauerten noch an, sagte er.
Der Streit um die von den USA abgelehnte Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 belastet nach wie vor das deutsch-amerikanische Verhältnis. Beide Seiten hatten vereinbart, bis August eine Lösung finden zu wollen, die insbesondere Garantien für das Transitland Ukraine enthält. Das Thema dürfte auch bei dem Gespräch der Kanzlerin mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Montagabend in Berlin eine Rolle spielen.
Auch Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) reist in dieser Woche in die USA. Am Dienstag breche er in die Industriestadt Detroit im Bundesstaat Michigan auf, danach reise er weiter nach New York, wie eine Außenamtssprecherin mitteilte.
In Detroit werde Maas die Produktionsstätte eines großen Impfstoffherstellers besuchen, sagte die Sprecherin. Der Fokus des Ministerbesuchs liege hier auf der bilateralen transatlantischen Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft und Innovation, etwa im Kampf gegen die Corona-Pandemie.
In New York sollten den Angaben zufolge dann internationale Themen im Mittelpunkt stehen, unter anderem das Bemühen um eine politische Lösung des Konflikts in Libyen. Zu diesem Thema werde es am Donnerstag eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats geben.
Quelle: AFP