Zwei Wochen nach dem Teileinsturz eines Wohnhochhauses in Florida stellen die Rettungskräfte die Suche nach Überlebenden ein. Es sei die “extrem schwierige Entscheidung” getroffen worden, dass sich die Helfer in der Stadt Surfside von Donnerstag an auf die Bergungsarbeiten konzentrieren, sagte die Verwaltungschefin des Bezirks Miami Dade, Daniella Levine Cava. Die Zahl der bestätigten Todesopfer stieg zuletzt auf 60, vermisst werden noch 80 Menschen.
Das Ende der Suche nach Überlebenden erfülle sie mit “tiefer Traurigkeit”, sagte Levine Cava am Mittwoch. Für den Such- und Rettungseinsatz seien aber alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausgeschöpft worden. Am Donnerstag betonte die Verwaltungschefin, die Bergungsarbeiten gingen mit Hochdruck voran. “Wir arbeiten rund um die Uhr, um Opfer zu bergen und den Familien so schnell wie möglich Gewissheit zu bringen.”
Nach Angaben des Bürgermeisters von Surfside, Charles Burkett, ist nicht vollkommen ausgeschlossen, dass noch Überlebende geborgen werden könnten. “Wir alle beten noch für ein Wunder”, sagte Burkett. “Wir haben nicht alle Hoffnung aufgegeben.”
Seit dem Unglück vom 24. Juni haben die Einsatzkräfte dutzende Leichen aus den Trümmern des Gebäudes in der nahe Miami gelegenen Stadt Surfside geborgen. Abgesehen von einem Jungen, der am Tag des Einsturzes gerettet wurde, konnten sie aber keine Überlebenden mehr aufspüren.
Das Schicksal von 80 Menschen ist noch ungeklärt. Es ist allerdings noch nicht vollkommen sicher, ob sie sich alle tatsächlich zum Unglückszeitpunkt in dem Hochhaus aufhielten.
Die Suchtrupps hatten in den vergangenen beiden Wochen mit Unterstützung von Spürhunden und schwerem Gerät nach den Vermissten gesucht. Auch Experten aus Mexiko und Israel beteiligten sich daran. Am Wochenende wurden die Reste des teilweise eingestürzten Wohnhochhauses kontrolliert gesprengt. Durch den zwischenzeitlich zu einem Hurrikan hochgestuften Tropensturm “Elsa” waren auch Überreste des Gebäudes vom Einsturz bedroht.
Das zwölfstöckige Wohngebäude Champlain Towers South war in der Nacht zum 24. Juni teilweise eingestürzt. Die genaue Unglücksursache ist weiterhin unbekannt. Ein Gutachten hatte aber bereits 2018 “große strukturelle Schäden” an dem 1981 fertiggestellten Gebäude festgestellt.
Quelle: AFP