Die Flüchtlingshelfer des Rettungsschiffs “Ocean Viking” haben binnen weniger Tage insgesamt 572 Menschen aus dem Mittelmeer gerettet. Zuletzt war ein “großes Holzboot” vor der libyschen Küste in Seenot geraten, wie die europäische Organisation SOS Méditerranée am Montag im Onlinedienst Twitter mitteilte. Die Zahl der Rettungseinsätze seit Donnerstag erhöhte sich damit auf sechs.
Alleine von dem letzten Boot wurden laut SOS Méditerranée in einer fünfstündigen Rettungsaktion 369 Flüchtlinge aufgenommen. Unter diesen Geretteten sind demnach 110 unbegleitete Minderjährige sowie ein Säugling und zwei weitere Kinder. Die Menschen kommen unter anderem aus Ägypten, Bangladesch und Eritrea.
Davor hatte die “Ocean Viking” vor Malta 71 Migranten aufgenommen. Sie hätten sich in einem überladenen Holzboot befunden, das drei Tage zuvor von der libyschen Küste aus gestartet war, hieß es. Vier Menschen hätten wegen ihres geschwächten Zustands auf Tragen vom Boot gerettet werden müssen.
Seit Jahresbeginn sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration bereits 886 Migranten bei der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer ums Leben gekommen. Im vergangenen Jahr lag die Zahl der Todesopfer bei mehr als 1200. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. SOS Méditerranée gibt an, seit Februar 2016 mehr als 30.000 Menschen gerettet zu haben.
Quelle: AFP