Zwei Tage nach dem gewaltigen Erdrutsch in Japan werden dutzende Menschen weiterhin vermisst. Das Schicksal von 80 Menschen sei noch ungeklärt, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes in der Stadt Atami am Montag. Zuvor hatten die Helfer ein drittes Todesopfer geborgen. Die Einsatzkräfte suchten unter den Schlamm- und Geröllmassen weiter nach Überlebenden.
Soldaten und andere Rettungskräfte durchsuchten die Erdmassen mit Stöcken. Auch Bagger und Spürhunde kamen zum Einsatz. “Sie tun ihr Bestes, um möglichst viele Menschen möglichst bald zu retten”, sagte Regierungschef Yoshihide Suga. Die riesige Schlammlawine, die am Samstag nach tagelangen heftigen Regenfällen auf das Wohngebiet in der Küstenstadt Atami niedergegangen war, hatte rund 130 Häuser zerstört.
Zunächst war von rund 20 Vermissten die Rede gewesen. Am Montag teilten die Behörden dann mit, das Schicksal von 113 Menschen, die sich während des Erdrutsches am Unglücksort aufgehalten haben sollen, sei ungeklärt. Diese Zahl habe sich nun auf derzeit 80 reduziert, sagte der Sprecher des städtischen Katastrophenschutzes, Hiroki Onuma. Es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, die Angaben weiter zu präzisieren.
Der beliebte Ferienort Atami in der zentraljapanischen Präfektur Shizuoka liegt rund hundert Kilometer südwestlich der Hauptstadt Tokio. Die Behörden warnten wegen der anhaltenden Regenfälle vor weiteren Erdrutschen. Für mehrere Städte in der Region galten Evakuierungsanordnungen.
Während der Regenzeit in Japan kommt es häufig zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Experten gehen davon aus, dass der Klimawandel das Phänomen verstärkt, weil eine wärmere Atmosphäre mehr Wasser speichert, was wiederum zu intensiveren Regenfällen führt.
Quelle: AFP