Russland hat am dritten Tag in Folge einen Höchstwert an Corona-Todesfällen verzeichnet. Am Donnerstag wurden laut Regierungsangaben 672 Todesfälle innerhalb von 24 Stunden registriert. Die Ausbreitung des Virus wird vor allem auf die hochansteckenden Delta-Variante und eine mangelnde Impfbereitschaft in Russland zurückgeführt.
Die Delta-Variante macht laut dem Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin mittlerweile 90 Prozent der Ansteckungen in der russischen Hauptstadt aus. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Mittwoch die Bevölkerung im Fernsehen dazu aufgerufen, sich impfen zu lassen.
Nach Angaben der Website “Gogow”, die angesichts fehlender landesweiter Statistiken Daten aus den Regionen zusammenträgt, haben bis Donnerstag erst 17,4 Millionen der 146 Millionen Menschen in Russland mindestens eine Impfdosis erhalten. Das Ziel der russischen Regierung, bis zum Herbst 60 Prozent der Bevölkerung zu impfen, ist nicht mehr zu erreichen, wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bereits am Dienstag einräumte.
Erst seit dieser Woche nehme die Zahl der Impfwilligen zu, sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin dazu. Der Grund für den Stimmungsumschwung könnten die verschärften Pandemie-Bestimmungen sein, die seit dieser Woche in Moskau gelten: Unternehmen müssen 30 Prozent ihrer Mitarbeiter ins Homeoffice schicken – Geimpfte sind davon aber ausgenommen. Zutritt zu Restaurants haben nur noch Moskauer, die vollständig geimpft sind, in den vergangenen sechs Monaten eine Corona-Infektion durchgemacht haben oder einen negativen PCR-Test vorweisen können.
Quelle: AFP