Die EU ist am Donnerstag mit einem digitalen Impfzertifikat an den Start gegangen, das in der Corona-Pandemie Reisen erleichtern soll. Die EU-Mitgliedstaaten haben zugesichert, bei Inhabern grundsätzlich auf Quarantäne- und Testpflichten bei der Einreise zu verzichten. Über eine elektronische EU-Plattform sollen die digitale Nachweise auf Echtheit überprüft werden können. Auf ihnen können auch aktuelle Testergebnisse und Angaben über eine überstandene Corona-Erkrankung gespeichert werden.
Fluggesellschaften hatten im Vorfeld allerdings wegen nötiger Kontrollen und unterschiedlicher Systeme der EU-Länder vor längeren Wartezeiten beim Check-in gewarnt. Von den 27 Mitgliedstaaten war Irland am Donnerstagvormittag noch nicht an die Plattform angeschlossen. Malta, die Niederlande, Rumänien, Schweden und Ungarn stießen am Donnerstag noch hinzu. Außerdem sind die Nicht-EU-Länder Island, Liechtenstein und Norwegen dabei.
Das Impfzertifikat besteht aus einem QR-Code, der gescannt werden kann. Eine digitale Signatur soll ihn fälschungssicher machen. Der Impf-Nachweis kann auf Mobilgeräten gespeichert oder auch in ausgedruckter Form vorgezeigt werden. Pflicht ist das digitale Impfzertifikat nicht. Corona-Impfungen können weiterhin auch durch einen herkömmlichen Impfpass nachgewiesen werden.
In Deutschland wird das digitale Zertifikat seit Mitte Juni bei Impfungen routinemäßig ausgestellt. Menschen, die früher geimpft wurden, können sich den digitalen Nachweis nachträglich kostenlos etwa in Apotheken ausstellen lassen. Laut Bundesgesundheitsministerium wurden in Deutschland bislang rund 40 Millionen Zertifikate ausgestellt.
Quelle: AFP