Eine Woche nach dem Teileinsturz eines Wohnhochhauses ist US-Präsident Joe Biden nach Florida gereist. Der Präsident traf am Donnerstag unweit des Unglücksortes in der Stadt Surfside Rettungskräfte und Angehörige von Opfern und Vermissten. “Was Sie jetzt machen, ist verdammt hart”, sagte der Präsident den Einsatzkräften. “Danke, danke, danke.” Zusammen mit seiner Frau Jill besuchte Biden auch eine provisorische Gedenkstätte mit Kerzen, Blumen und Fotos von Vermissten.
Biden zeigte sich nach dem Treffen mit Opferfamilien beeindruckt vom “Durchhaltevermögen” der Angehörigen. Die Familien der Vermissten seien zwar “sehr realistisch”, es gebe aber immer noch Hoffnung, Überlebende in den Trümmern zu finden, sagte der Präsident, der sich für eine Fortsetzung der Such- und Bergungsarbeiten aussprach. “Unsere Botschaft heute ist, dass wir für Euch da sind, als eine Nation.”
An der Gedenkstätte unweit des Unglücksortes schauten sich Joe und Jill Biden die an einem Maschendrahtzaun aufgehängten Fotos an. Die First Lady legte einen Strauß weißer Schwertlilien auf den Boden, beide hielten einen Moment inne, der Präsident neigte den Kopf und bekreuzigte sich.
Bei dem Unglück im nördlich von Miami Beach gelegenen Surfside waren mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 140 Menschen werden immer noch vermisst. Die Rettungskräfte haben kaum mehr Hoffnungen, in den Trümmern noch Überlebende zu finden.
Die Sucharbeiten mussten zuletzt zudem unterbrochen werden, weil der noch stehende Gebäudeteil einsturzgefährdet ist. “Eine große Säule, die an der Struktur hängt, könnte herabfallen”, sagte Feuerwehrchef Alan Cominsky. Das könne zu weiteren Einstürzen führen.
Das zwölfstöckige Wohngebäude Champlain Towers South war in der Nacht auf den 24. Juni teilweise eingestürzt. Die genaue Ursache für das Unglück ist unbekannt. Ein Gutachten hatte aber bereits 2018 “große strukturelle Schäden” an dem 1981 fertiggestellten Gebäude festgestellt.
Quelle: AFP