Erstes Transportflugzeug mit Bundeswehr-Fracht aus Afghanistan in Leipzig gelandet

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Rund drei Wochen nach Beginn des Bundeswehr-Abzugs ist das erste Transportflugzeug mit Material aus Afghanistan auf dem Flughafen Leipzig/Halle gelandet. Die Landung der Antonow AN-124 am Dienstagnachmittag markiere “den Beginn der abschließenden Rückverlegung des deutschen Materials aus dem Auslandseinsatz Resolute Support”, erklärte das Verteidigungsministerium in Berlin. Derweil verkündete das Pentagon, der Truppenabzug von US-Soldaten sei zu fast einem Fünftel abgeschlossen.

Im April hatte die Nato beschlossen, den seit fast 20 Jahren andauernden Einsatz am Hindukusch bis spätestens zum 11. September zu beenden. Damit begannen für die Truppen der ausländischen Nationen die Aufräumarbeiten. Für die Bundeswehr ist die Materialrückverlegung eine logistische Herausforderung für ein Team von Spezialisten – denn Panzer, Hubschrauber und Einsatzfahrzeuge müssen innerhalb weniger Monate zurück nach Deutschland geflogen werden. Nach der Rückkehr wird das Material zunächst überprüft und anschließend schnellstmöglich der Truppe wieder zur Verfügung gestellt, wie das Ministerium weiter mitteilte. 

Für die Rückverlegung nutzt die Bundeswehr eines der größten Transportflugzeuge der Welt, die Antonow AN-124, die Ende der 70er Jahre in der Sowjetunion konzipiert wurde. Damit werden unter anderem die sechs NH90-Hubschrauber sowie Fuchs-Panzer und die Einsatzfahrzeuge vom Typ Dingo und Eagle nach Deutschland geflogen. Die Nutzung des Landweges ist aus zeitlichen Gründen nicht möglich. 

Die Bundeswehr geht von 800 “Containeräquivalenten” aus, die bis spätestens zum 11. September nach Deutschland transportiert werden müssen. Ein Containeräquivalent entspricht einem gängigen 20-Fuß-Container, den auch die Transportindustrie benutzt. Seit vergangenem Jahr wurden bereits 500 “Containeräquivalente” zurückgebracht. 

Der US-Rückzug aus Afghanistan sei zu 13 bis 20 Prozent abgeschlossen, teilte das US-Verteidigungsministerium am Dienstag mit. Seit dem Abzugsbefehl sei das Äquivalent von 115 voll beladenen Boeing-Frachtflugzeugen mit Material zurückgebracht worden. 

Außerdem wurden fünf Einrichtungen an das afghanische Verteidigungsministerium übergeben, darunter der Stützpunkt in Kandahar im Süden Afghanistans, einst die zweitgrößte Militärbasis der US-Streitkräfte im Land. 

Das US-Militär äußert sich aus Sicherheitsgründen nicht konkret zu seinen Abzugsplänen. Bis September müssen neben dem Material jedoch 2500 Soldaten und weitere 16.000 zivile Mitarbeiter und Auftragnehmer aus dem Land gebracht werden.

Quelle: AFP

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