Zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden die USA 20 Millionen zusätzliche Impfdosen und damit insgesamt 80 Millionen Dosen in andere Länder schicken. “Wir müssen beim Kampf gegen die Krankheit weltweit helfen, um hier zu Hause in Sicherheit zu sein” sagte US-Präsident Joe Biden am Montag im Weißen Haus. “Kein Ozean” und “keine Mauer” könnten die USA vor den Auswirkungen der Pandemie im Ausland schützen, sagte Biden und verwies unter anderem auf Virus-Mutationen.
Außerdem sei es “das Richtige”, anderen Menschen zu helfen, sagte der Präsident. Die USA hätten sich ausreichend Impfstoff gesichert, um alle Bewohner des Landes ab einem Alter von zwölf Jahren gegen das Coronavirus zu impfen, und könnten deswegen teilen. “So wie die USA im Zweiten Weltkrieg das Arsenal der Demokratie waren, wird unsere Nation in der Schlacht gegen die Covid-19-Pandemie das Arsenal der Impfstoffe für den Rest der Welt.”
Das Weiße Haus hatte bereits Ende April angekündigt, 60 Millionen Impfdosen des Herstellers Astrazeneca an andere Länder abgeben zu wollen. Das Vakzin des britisch-schwedischen Pharmakonzerns ist in den USA bislang nicht zugelassen. Zugelassen und im Einsatz sind dagegen die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson. Von diesen drei Vakzinen sollen nun bis Ende Juni 20 Millionen Impfdosen ins Ausland geschickt werden.
Die insgesamt 80 Millionen Impfdosen seien fünf Mal mehr, als jedes andere Land der Welt bislang geteilt habe, sagte Biden – auch deutlich mehr als Russland und China. Die USA wollten sich dabei nicht das Wohlwollen anderer Länder erkaufen, versicherte der Präsident. Er grenzte sich damit von der sogenannten Impfstoffdiplomatie ab, die Moskau und Peking vorgeworfen wird.
In den USA hat die Impfkampagne rasche Fortschritte gemacht, mehr als 272 Millionen Impfdosen wurden verabreicht. Inzwischen haben rund 60 Prozent der Erwachsenen mindestens eine Impfdosis erhalten, rund 47 Prozent der erwachsenen Bevölkerung sind vollständig geimpft. In zahlreichen Schwellen- und Entwicklungsländern kommen die Impfungen dagegen nur langsam voran.
Quelle: AFP