Maledivens Ex-Präsident nach Attentat zur Behandlung nach Deutschland gebracht

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Der frühere Präsident der Malediven, Mohamed Nasheed, ist nach einem Mordanschlag zur Behandlung nach Deutschland gebracht worden. Begleitet von einem massiven Sicherheitsaufgebot wurde Nasheed am Donnerstag in einem Krankenwagen zum Flughafen der maledivischen Hauptstadt Malé gebracht, wo ein Sonderflug nach Deutschland auf ihn wartete. Der 53-jährige Demokratie- und Klimaschutz-Aktivist hatte vor einer Woche in Malé einen Anschlag mit einer ferngesteuerten Bombe knapp überlebt.

Nach dem Anschlag war Nasheed 16 Stunden lang operiert worden, dabei wurden ihm Granatsplitter aus der Leber, der Lunge und dem Bauch entfernt. An diesem Donnerstag entließ das Krankenhaus den früheren Staatschef und machte damit den Weg für seine Verlegung nach Deutschland frei. 

Auf Twitter äußerte sich Nasheed am Donnerstag erstmals seit dem Anschlag. “Ein besonderes Dankeschön an das Gesundheitssystem der Malediven”, schrieb der 53-Jährige. “Dank Allahs Gnade bleibe ich dazu verpflichtet, den Menschen eine gute, demokratische Regierungsführung zu liefern.”

Im Zusammenhang mit dem Anschlag auf Nasheed wurden drei Menschen festgenommen. Nach Polizeiangaben hatten die Verdächtigen Verbindungen zu islamistischen Gruppen. Ein Bekenntnis zu dem Anschlag gab es zunächst jedoch nicht. Die muslimisch geprägten Malediven mit ihren 340.000 Einwohnern haben immer wieder mit religiösem Fundamentalismus zu kämpfen. 

Nach 30 Jahren autokratischer Herrschaft war Nasheed 2008 der erste demokratisch gewählte Präsident des Inselstaats im Indischen Ozean. 2012 wurde er nach einem Militärputsch inhaftiert und durfte später das Land verlassen, um sich im Ausland medizinisch behandeln zu lassen. Nachdem sein Verbündeter Ibrahim Mohamed Solih die Präsidentschaftswahl 2018 gewonnen hatte, kehrte Nasheed zurück. Seit 2019 ist er Parlamentspräsident. International bekannt ist er vor allem als Klimaschutz-Aktivist, der sich gegen den steigenden Meeresspiegel einsetzt, der auch die mehr als 1190 Inseln seines Heimatlandes bedroht.

Quelle: AFP

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