Drei von vier Vätern, die 2020 das Elterngeld bezogen, haben es nur für die Mindestbezugsdauer von zwei Monaten erhalten. Im Schnitt planten sie beim Bezug eine Dauer von 3,7 Monaten ein, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag vor dem Vatertag am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich war das eher kurz: Mütter planten eine Bezugsdauer von 14,5 Monaten ein.
Die wenigsten Väter entschieden sich 2020 dafür, das Elterngeld länger als ein Jahr für eine berufliche Pause zu nutzen. Dieser Anteil verdoppelte sich allerdings im Vergleich zu 2015. 462.300 Väter entschieden sich 2020 für das Elterngeld. Der Anteil von Männern, die das Angebot in Anspruch nahmen, stieg auf 25 Prozent. 2015 waren es noch 21 Prozent.
Mit 30 Prozent bezogen am häufigsten Väter aus Sachsen Elterngeld. Dahinter folgen Väter aus Bayern und Berlin (je 27,2 Prozent). In Bremen (20,7 Prozent) und im Saarland (19,1 Prozent) nutzten die wenigsten Väter das Angebot. Dennoch beabsichtigten Väter in Bremen, das Geld über 5,4 Monate zu beziehen.
Das war bundesweiter Spitzenwert. Auf den Plätzen zwei und drei landeten die Väter aus Berlin (4,9 Monate) und Nordrhein-Westfalen (4,3 Monate). Väter aus Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen kalkulierten am wenigsten Zeit ein (3,1 Monate).
Das klassische Elterngeld können Eltern für mindestens zwei bis maximal 14 Monate beziehen. Beim Elterngeld Plus fallen die monatlichen Zahlungen in der Regel niedriger aus, dafür wird diese Variante aber bis zu 36 Monate lang gewährt.
Quelle: AFP