In Pakistan ist am Samstag ein neuntägiger Corona-Lockdown in Kraft getreten, der einen Anstieg der Infektionszahlen rund um das muslimische Eid-al-Fitr-Fest verhindern soll. Geschäfte, Hotels, Restaurants, Märkte und Parks sind geschlossen, zwischen den Provinzen und in den Städten fahren keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr. Das Militär ist im Einsatz, um die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren.
Die Moscheen, die im Ramadan jeden Abend gut gefüllt waren, bleiben allerdings geöffnet. Die pakistanische Regierung schreckt vor Einschränkungen für die Gotteshäuser zurück, weil sie Proteste strenggläubiger Muslime befürchtet.
Es handelt sich insgesant um die strengsten Corona-Maßnahmen in Pakistan seit einem einmonatigen Lockdown im April 2020. Im vergangenen Jahr waren die Infektionszahlen nach dem Fastenmonat Ramadan und dem Fest des Fastenbrechens in die Höhe geschnellt.
Normalerweise herrscht über die Feiertage viel Reiseverkehr in Pakistan. Viele Familien machen im eigenen Land Urlaub, auch im Ausland arbeitende Pakistaner kehren über die Feiertage in ihre Heimat zurück.
Das Land hat deshalb bereits vor einigen Tagen die Grenzen zu den Nachbarländern Iran und Afghanistan geschlossen und den Flugverkehr eingeschränkt. Die Grenze zu Indien, das gerade eine heftige zweite Corona-Welle erlebt, wurde schon vor der Corona-Pandemie wegen politischer Spannungen geschlossen.
Pakistan kämpft gerade gegen eine dritte Corona-Welle. In dem Land wurden bislang gut 850.000 Infektionen und 18.600 Todesfälle verzeichnet. Experten gehen aber von einer hohen Dunkelziffer aus. Nur ein kleiner Teil der 220 Millionen Einwohner wurde bereits geimpft.
Quelle: AFP