In Frankreich sind nach einmonatigem Lockdown Lockerungen der Corona-Auflagen in Kraft getreten. Damit dürfen sich die Bürger seit Montag tagsüber wieder frei bewegen; bisher galt eine Zehn-Kilometer-Grenze um die Wohnung für nicht notwendige Fahrten. Zudem kehrten Mittelschulen und Gymnasien überwiegend zum Präsenzunterricht zurück. Kitas und Grundschulen sind bereits seit einer Woche geöffnet.
“Das Virus verbreitet sich sehr wenig an Schulen”, betonte Regierungschef Jean Castex beim Besuch in einer Berufsschule bei Nancy in Ostfrankreich. Um größere Ausbrüche zu vermeiden, setzt die Regierung auf Selbsttest. Ab Mitte Mai sollen wöchentlich rund 600.000 Tests für die gut zwölf Millionen Schüler zur Verfügung stehen. Anders als Deutschland gehört Frankreich zu den EU-Ländern, die ihre Schulen seit dem Herbst ungeachtet hoher Infektionszahlen weitgehend offen gehalten haben.
Ab dem 19. Mai ist in Frankreich unter anderem die Öffnung von Außengastronomie und Kulturstätten geplant. Die nächtliche Ausgangssperre soll dann später beginnen – statt wie bisher um 19.00 Uhr um 21.00 Uhr. Ende Juni soll sie ganz fallen. Die Lockerungen sind umstritten, die Inzidenz in Frankreich ist mit rund 300 weiter sehr hoch und die Intensivstationen stehen unter starkem Druck. Die Regierung setzt deshalb auf mehr Impfungen. Bisher haben knapp 16 Millionen Bürger mindestens eine Dosis erhalten.
Quelle: AFP