Die deutschen Küchenbauer sind vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen – sie profitieren vom Trend zur Aufwertung des eigenen Zuhauses. Wie der Branchenverband AMK am Montag mitteilte, kletterten im Fachhandel im vergangenen Jahr die Ausgaben der Kunden für eine neue Küche nach Berechnungen der Gesellschaft für Konsumforschung GfK auf im Durchschnitt 9678 Euro – das waren 425 Euro oder 4,6 Prozent mehr als 2019.
“Die Bedeutung des Home Cooking und die Bereitschaft zu Investitionen in die eigenen vier Wände sind in der Corona-Krise deutlich gestiegen”, erklärte Roland Hagenbucher, Vorstandssprecher der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK). “Das Interesse und der Bedarf an individuell geplanten Einbauküchen haben spürbar zugelegt – und tun dies auch weiterhin.”
Die Geschäfte der Küchenindustrie, also der Hersteller von Küchenmöbeln, Elektro-/Einbaugeräten, Spülen und Küchenzubehör, liefen im Jahr 2020 demnach gut. Positive Impulse gab es auch durch den Anstieg bei Wohnungsneubauten.
Die deutschen Küchenmöbelproduzenten steigerten ihren Umsatz nach Angaben des Verbands der Deutschen Küchenmöbelindustrie (VdDK) im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent auf 5,26 Milliarden Euro. Die Handelsumsätze mit Elektro-Großgeräten, darunter auch denjenigen für die Küche, legten laut GfK um 10,4 Prozent auf zehn Milliarden Euro zu.
Für das laufende Jahr zeigt sich die Branche nach AMK-Angaben trotz der Unsicherheiten infolge der Pandemie zuversichtlich: Angesichts der weiterhin starken Baukonjunktur und des nachhaltigen Interesses der Konsumenten an höherwertigen Küchen böten sich auch 2021 Wachstumschancen – allerdings dürften die mit der Corona-Krise verbundenen Risiken nicht aus dem Blick geraten, die sich unter anderem aus instabilen Lieferketten ergäben. Außerdem sei es für die Branche entscheidend, dass individuelle Beratungen in den Küchenfachgeschäften stattfinden könnten.
Quelle: AFP