Messerangreifer tötet Polizei-Mitarbeiterin bei Paris

Copyright AFP Bertrand GUAY

Ein Messerangreifer hat eine Polizeimitarbeiterin in einem Kommissariat der Kleinstadt Rambouillet bei Paris getötet. Der Täter – ein 36-jähriger Tunesier – wurde von einem Polizisten niedergeschossen und ist ebenfalls tot, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Die Antiterror-Staatsanwaltschaft zog die Ermittlungen an sich. Der französische Regierungschef Jean Castex verurteilte die “barbarische Tat” auf Twitter. 

Der mit einem Messer bewaffnete Mann hatte die 48-jährige Verwaltungsbeamtin am frühen Nachmittag angegriffen, als die Frau aus ihrer Mittagspause in das Polizeirevier zurückkam. Er verletzte sie mit Stichen schwer am Hals. Die Frau erlag kurze Zeit später ihren schweren Verletzungen.

Der Angreifer wurde durch Schüsse eines Polizisten ebenfalls lebensgefährlich verletzt und starb. Nach Angaben aus Polizeikreisen handelt es sich um einen Tunesier, der den Sicherheitsbehörden nicht wegen früherer Vergehen bekannt war. Er soll sich regulär in Frankreich aufgehalten haben. 

Regierungschef Castex und Innenminister Gérald Darmanin begaben sich unverzüglich an den Tatort. Die Präsidentin der Pariser Großraumregion Ile de France, Valérie Pécresse, sagte dem Fernsehsender BFM-TV, es gebe weiter eine “starke Bedrohung” gegen die Polizei in Frankreich. Polizisten und Soldaten waren in den vergangenen Jahren immer wieder Ziel islamistischer Angriffe. Die Polizeigewerkschaft Alliance schrieb auf Twitter: “Erneut hat der Horror die Ordnungskräfte getroffen.”

Die Polizei riegelte die Umgebung des Tatorts weiträumig ab. Auch die Feuerwehr und Sanitäter waren im Einsatz. Die Gemeinde Rambouillet ist vor allem durch ihr Schloss aus dem 14. Jahrhundert bekannt und hat rund 26.000 Einwohner. Sie gehört zum Département Yvelines, wo im Oktober ein Islamist den Lehrer Samuel Paty enthaupte hatte, weil er Mohammed-Karikaturen im Unterricht gezeigt hatte.

Rambouillet ist aus der Geschichte bekannt: Im Jahr 1960 einigten sich der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer und Frankreichs Präsident Charles de Gaulle auf Schloss Rambouillet auf einen deutsch-französischen Vertrag. Im Jahr 1999 fanden dort Friedensverhandlungen im Kosovo-Konflikt statt, die aber scheiterten. 

Quelle: AFP

Aktuelle Beiträge

Exklusiv Interviews

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Ihre E-Mail-Adresse wird nur für Werbe-E-Mails und kritische Nachrichtenankündigungen verwendet.