Credit Suisse rutscht wegen Hedgefonds-Debakels in die roten Zahlen

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Die Schweizer Großbank Credit Suisse ist wegen des Ausfalls des US-Hedgefonds Archegos im ersten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Wie die Bank am Donnerstag mitteilte, stand unter dem Strich ein Minus von 252 Millionen Franken (rund 229 Millionen Euro). Grund ist nach Angaben von Bankchef Thomas Gottstein die “erhebliche Belastung” im Zusammenhang mit dem US-Fonds.

Der Hedgefonds Archegos Capital Management hatte im März plötzlich Aktien im Milliardenwert abstoßen müssen, Medienberichten zufolge belief sich ihr Wert auf mehr als 20 Milliarden Dollar (mehr als 17 Milliarden Euro). Die Credit Suisse hatte in großem Stil Aktien für Archegos gehalten und musste sie ebenfalls schnell verkaufen. Abschreiben musste sie deshalb 4,4 Milliarden Schweizer Franken (3,9 Milliarden Euro); für das zweite Quartal erwartet Credit Suisse weitere Belastungen im Zusammenhang mit dem Fonds in Höhe von 600 Millionen Franken.

“Der Verlust, den wir aufgrund dieser Angelegenheit für das Berichtsquartal ausweisen müssen, ist inakzeptabel”, erklärte Gottstein. Zugleich verwies er darauf, dass gemeinsam mit dem Verwaltungsrat wichtige Schritte unternommen worden seien – etwa eine Erweiterung der Risikoprüfung und eine unabhängige Untersuchung durch externe Beratungsteams. 

Zudem müssen der Chef der Investmentbank, Brian Chin, und die Risiko-Chefin Lara Warner gehen. Bonuszahlungen werden gestrichen, die Dividende gekürzt. Die Credit Suisse war bereits von der Insolvenz der britisch-australischen Finanzgesellschaft Greensill stark betroffen.

Quelle: AFP

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