Friedhof der Leihräder

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In China – und nicht nur da – ist die Nachfrage nach Leihfahrrädern in den Städten komplett überschätzt worden; dazu kam der Wettkampf der Anbieter. Die Folge sind Berge überflüssiger kaputter Räder, die auf Müllhalden vor sich hin rosten – wie etwa vor den Toren der Stadt Shenyang. Aufnahmen aus der Luft zeigen das Ausmaß.

Auf dem Friedhof der Leihräder bei Shenyang stehen blaue, gelbe und türkisfarbene Räder in langen Reihen, manche sind auch zu Haufen aufeinandergetürmt. Sie tragen die Logos der Firmen, die versucht hatten, Marktführer in China zu werden: Hellobike, Didi oder Meituan. Mitte des vergangenen Jahrzehnts entstand ein Unternehmen nach dem anderen, Investoren gaben gerne Geld. 

In vielen chinesischen Städten gab es schnell ein Überangebot, die günstig zu mietenden Räder verstopften Bürgersteige und verschandelten Parks. Kaputte Räder wurden nicht eingesammelt. Das Problem mit weggeworfenen Leihrädern gibt es auch in anderen Städten weltweit – sie stehen in U-Bahnhöfen in Washington oder liegen am Grunde der Spree in Berlin. 

Wahre Friedhöfe der Leihräder wie in Shenyang entstanden in China ab 2018 mit dem Zusammenbruch des Anbieters Ofo. Das Unternehmen konnte seine Schulden, aufgenommen für die Expansion, nicht mehr bezahlen. Chinas Städte haben angekündigt, das Angebot drastisch zu limitieren. Peking etwa will staatlichen Medien zufolge in diesem Jahr 44.000 Leihräder von den Straßen entfernen. Die Höchstzahl in der Millionenstadt soll demnach unter 800.000 bleiben. 

Quelle: AFP

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