Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock wirbt für eine Allianz mit den USA im Kampf gegen den Klimawandel. “Wir stehen vor entscheidenden Jahren für den Klimaschutz und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. Wenn wir das nur halbherzig machen, verlieren wir den Anschluss”, sagte Baerbock den Zeitungen des Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstagsausgaben) kurz vor dem virtuellen Klimagipfel, zu dem US-Präsident Joe Biden eingeladen hat.
Die Regierung Bidens habe die Chance für ein ernsthaftes Investitionsprogramm ergriffen, dem sollte sich Deutschland anschließen, sagte Baerbock. “Ich werbe dafür, dass wir eine transatlantische Allianz für Klimaneutralität begründen. Es ist notwendig, dass wir gemeinsam auf den 1,5-Grad-Pfad kommen.”
Die Staatengemeinschaft müsse schnell handeln, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. “Das erfordert unmittelbares und substanzielles Handeln in den nächsten Jahren – und zwar global.” Dazu seien deutlich ambitioniertere Klimaziele nötig. “Die neue US-Regierung hat vorgemacht, wie es geht – mit massiven Investitionen in Klimaschutz”, sagte sie.
Rund 40 Staats- und Regierungschefs beraten ab Donnerstag auf Einladung der USA bei einem virtuellen Gipfel über den Klimaschutz. Die unter Biden ins Pariser Klimaschutzabkommen zurückgekehrten USA wollen dabei zu verstärkten Bemühungen im Kampf gegen die Erderwärmung aufrufen. Teilnehmen werden unter anderen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Russlands Staatschef Wladimir Putin und der chinesische Präsident Xi Jinping.
Mit Spannung wird die Verkündung neuer Klimaziele durch die USA erwartet. Die EU hatte sich am Mittwoch auf neue Ziele geeinigt. Die EU-Staaten und das Europaparlament beschlossen, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2030 um “mindestens 55 Prozent” zu senken. Das europäische Klimagesetz schreibt zudem das Ziel fest, dass die EU bis zum Jahr 2050 klimaneutral wird.
Quelle: AFP