Das Raumfahrtunternehmen SpaceX von High-Tech-Pionier Elon Musk soll eine neue Mondlandefähre für die US-Raumfahrtbehörde Nasa bauen. Wie die Nasa-Managerin Lisa Watson-Morgan am Freitag bekanntgab, gewann SpaceX die Ausschreibung zur Entwicklung einer neuen Landefähre für bemannte Mondmissionen. Um den Auftrag hatten sich auch das Raumfahrtunternehmen Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos und die Rüstungsfirma Dynetics beworben.
Die Nasa will erstmals seit 1972 wieder Astronauten auf den Mond bringen. Mit der Mission Artemis 1 soll nach den bisherigen Plänen Ende dieses Jahres ein Raumschiff als Testflug zum Mond starten. Zunächst noch ohne Besatzung soll es den Mond umrunden und dann zur Erde zurückkehren. Mit Artemis 2 sollen Astronauten 2023 den Mond umrunden.
Erst mit Artemis 3 sollen dann tatsächlich Astronauten auf dem Erdtrabanten landen. Ex-US-Präsident Donald Trump hatte der Nasa dafür eine Frist bis 2024 gesetzt. Doch gilt es als wahrscheinlich, dass der äußerst ehrgeizige Zeitplan unter Trumps Nachfolger Joe Biden gelockert wird.
SpaceX hatte bei der Ausschreibung für die neue Mondlandefähre der Nasa eine Weiterentwicklung seines Raumschiffs “Starship” angeboten, mit dem Musk auf lange Sicht auch Reisen zum Mars ermöglichen will. Der Vorteil von “Starship” ist, dass seine Teile wiederverwendbar sind. Prototypen werden derzeitig in der Anlage des Unternehmens in Südtexas geprüft. Alle vier Versionen, die bisher Tests absolvierten, waren allerdings explodiert.
Mit seiner Rakete Falcon-9 hat sich SpaceX in der Raumfahrt bereits etabliert. Im November absolvierte sie ihre erste bemannte Mission zur Internationalen Raumstation ISS.
Dass SpaceX als einziges Unternehmen den Zuschlag für den 2,9 Milliarden Dollar (2,42 Millarden Euro) schweren Auftrag bekam, ist ungewöhnlich. Normalerweise wählt die Nasa mehrere Unternehmen aus, um bei einem Ausfall nicht mit leeren Händen dazustehen. Analysten sehen in dem Bruch der Tradition ein weiteres Zeichen für das Vertrauen der Raumfahrtbehörde in SpaceX.
Quelle: AFP