Roboter und 3D-Drucker sind in der Industrie immer weiter verbreitet. Wie das Statistische Bundesamt am Montag anlässlich der Eröffnung der digitalen Hannover Messe mitteilte, stieg sowohl der Einsatz von Robotern als auch 3D-Druckern in den vergangenen Jahren an – deutliche Unterschiede gibt es hierbei allerdings je nach Unternehmensgröße. Der Digitalverband Bitkom hob hervor, dass die Fertigung mit 3D-Druckern ein wirksames Mittel bei Störungen der globalen Lieferketten sein könne.
Laut Statistischem Bundesamt setzten im Jahr 2020 sechs Prozent aller Unternehmen ab zehn Beschäftigten Roboter ein. Industrieroboter waren dabei weiter verbreitet (vier Prozent) als Serviceroboter (zwei Prozent). 3D-Drucker wurden in sieben Prozent der Unternehmen verwendet. Verglichen mit dem Jahr 2018 ergibt sich damit bei Robotern eine Steigerung um einen Prozentpunkt, bei 3D-Druckern um zwei Prozentpunkte.
Das verarbeitende Gewerbe ist der Wirtschaftsabschnitt, in dem Roboter am häufigsten zum Einsatz kommen. Hier werden bei Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten inzwischen in knapp jedem fünften Unternehmen Roboter eingesetzt – der Anteil stieg seit 2018 von 16 auf 19 Prozent. Eingesetzt werden Industrieroboter im verarbeitenden Gewerbe etwa für Schweiß-, Laser- oder Lackierarbeiten, Serviceroboter werden unter anderem für die Überwachung, den Transport oder die Reinigung genutzt.
Auf diese Technologie setzen dabei vor allem große Unternehmen: Bei Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten nutzt knapp ein Drittel (31 Prozent) Roboter (2018: 26 Prozent). In Unternehmen mit zehn bis 49 Beschäftigten kamen Roboter dagegen nur selten zum Einsatz; dort stagnierte der Anteil bei drei Prozent.
Auch bei 3D-Druckern ist nach Angaben des Bundesamtes zu beobachten, dass vor allem größere Unternehmen auf deren Einsatz bauen. Während nur sechs Prozent der Unternehmen mit zehn bis 49 Beschäftigten diese Technologie verwenden, ist der Anteil bei Unternehmen ab 250 Beschäftigten mit knapp einem Viertel (23 Prozent) bereits deutlich größer. Berücksichtigt wurden den Statistikern zufolge sowohl firmeneigene 3D-Drucker als auch Druckleistungen anderer Anbieter.
Der Digitalverband Bitkom erklärte, 3D-Druck könne gerade auch in Krisenzeiten Vorteile haben und verwies neben der Corona-Pandemie auch auf die Havarie im Suez-Kanal. Eine Bitkom-Umfrage unter 551 Industrieunternehmen ab 100 Beschäftigten im Februar und März dieses Jahres ergab demnach, dass 38 Prozent 3D-Druck als wirksames Mittel gegen Unterbrechungen der Lieferketten sehen.
Noch mehr, nämlich 43 Prozent, sehen als wichtigsten Vorteil von 3D-Druck ganz allgemein eine größere Flexibilität. Rund jedes dritte Unternehmen (31 Prozent) sieht als größten Vorteil die Herstellung individualisierter Produkte, jedes Fünfte (21 Prozent) eine Kostenersparnis und fast ebenso viele (19 Prozent) eine verringerte Vorratslagerung. Als weitere Vorteile gelten eine größere Freiheit beim Design und eine geringere Umweltbelastung (je neun Prozent), weniger Montageschritte (sieben Prozent) sowie verbesserte Produkteigenschaften (drei Prozent). Nur fünf Prozent sehen laut der Umfrage im 3D-Druck für ihr Unternehmen überhaupt keine Vorteile.
Quelle: AFP