AfD-Chef Jörg Meuthen hat den Bundesparteitag seiner Partei mit scharfen Attacken auf die übrigen Parteien eröffnet. Er griff in seiner Eröffnungsrede des zweitägigen Parteitags am Samstag in Dresden vor allem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Union, aber auch die Grünen an. Das Land werde seit 16 Jahren von einer Kanzlerin und Parteien regiert, die die “Normalität” in Deutschland Schritt für Schritt zerstört hätten.
Meuthen verwies in seiner Rede auf den Wahlkampfslogan der AfD an: “Deutschland. Aber normal”. Die AfD sei in “einer verrückt gewordenen politischen Landschaft” die einzige Kraft, die das wolle, sagte der Parteichef.
Er attackierte neben der Union vor allem die Grünen, die er als “treibende politische Kraft” bezeichnete. Die Union sei nach 16 Jahren der Kanzlerschaft Merkels “entkernt und ohne politische Substanz”. Die Menschen bräuchten deshalb nur die Wahlprogramme von Grünen und AfD zu lesen. Dies sei die Wahl, vor der Deutschland stehe. Es gehe dabei um die “Wahl zwischen Freiheit und Sozialismus”. Er spielte damit auf den früheren Wahlslogan “Freiheit statt Sozialismus” der Union aus den 1970er Jahren an.
Meuthen kritisierte auch mit scharfen Worten die Corona-Politik der Bundes- und Landesregierungen. Den regierenden Parteien falle nichts anders als “plumper und undifferenzierter Lockdown” ein. Die AfD zeige auch mit dem Präsenzparteitag in Dresden, dass es diesen “Lockdown-Wahnsinn” nicht brauche. Die AfD lebe Eigenverantwortung.
Meuthen forderte seine Partei zudem zur Geschlossenheit auf und plädierte dafür, politische Verantwortung zu übernehmen. Er rückte dabei die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt im Juni in den Fokus. Die AfD habe dort die Chance, erstmals die stärkste Kraft bei einer Wahl zu werden, zeigte sich Meuthen überzeugt.
Auf dem Bundesparteitag fünfeinhalb Monate vor der Bundestagswahl sollen die rund 600 Delegierten das Wahlprogramm der Partei beschließen.
Quelle: AFP