Der japanische Konzern Fast Retailing, Mutterkonzern der Modekette Uniqlo, hat seine Gewinnprognose leicht angehoben. In Japan und in China, wo die Auswirkungen der Corona-Pandemie begrenzt seien, habe Uniqlo zuletzt “starke Gewinnzuwächse” erzielt, teilte der Konzern am Donnerstag mit. In China verkauft Uniqlo nicht nur viel – von dort stammt auch viel Baumwolle für den Weltmarkt. Unternehmensgründer Tadashi Yanai antwortete auf die Frage, ob sein Konzern Baumwolle aus der Region Xinjiang verarbeite, ausweichend.
Die Lage der muslimischen Minderheit der Uiguren dort sei “ein außerordentlich politisches Thema”, sagte Yanai. “Das kommentiere ich nicht.” Westliche Firmen wie H&M, Zara, Nike oder Adidas hatten Menschenrechtsverletzungen gegen die Uiguren und andere Minderheiten in China kritisiert; die chinesische Regierung startete daraufhin im März eine Kampagne gegen westliche Modefirmen.
Fast-Retailing-Gründer Yanai sagte am Donnerstag, die Menschenrechte seien “äußerst wichtig”, und sein Konzern “tut alles, was wir tun müssen”. Darüber hinaus sei Fast Retailing “politisch neutral”.
Der Konzern rechnet im laufenden Geschäftsjahr bis Ende August mit einem Betriebsgewinn von 255 Milliarden Yen (1,96 Milliarden Euro). Das ist ein leichtes Plus gegenüber den vorher angestrebten 245 Milliarden Yen. Die Prognose für den Nettogewinn ließ der Konzern unverändert bei 165 Milliarden Yen. In seinem ersten Halbjahr von September bis Ende Februar war der Nettogewinn um 5,4 Prozent im Vorjahresvergleich gestiegen.
Der Konzern hat in den vergangenen Jahren stark expandiert. Bis Ende August sollen weitere neue Geschäfte entstehen, die Zahl auf insgesamt 2337 weltweit steigen, wie Fast Retailing am Donnerstag ankündigte. Zur Gruppe gehören auch die französischen Marken Comptoir des Cotonniers und Princesse Tam Tam. Anfang des Jahres hatte Fast Retailing kurzfristig einen höheren Börsenwert als die Nummer eins – Inditex aus Spanien -, fiel aber wieder zurück.
Quelle: AFP