Der Schusswaffenangriff mit vier Todesopfern hat in Kalifornien Trauer und Bestürzung ausgelöst. „Wir hatten keinen solchen Vorfall in der Stadt Orange seit 1997“, sagte die Polizeisprecherin Jennifer Amat am Donnerstag vor Journalisten. Sie sprach von einer „Tragödie für die Opfer, ihre Familien, unsere Gemeinde und unsere Polizeidienststelle“. Laut Amat kannte der mutmaßliche Schütze seine Opfer. Sein Motiv war jeodch weiter unklar.
Der mutmaßliche Schütze, ein 44-jähriger Mann, hatte am Mittwochabend (Ortszeit) in einem Bürogebäude in Orange das Feuer eröffnet und dabei vier Menschen getötet, darunter ein neunjähriges Kind. Eine Frau, bei der es sich vermutlich um die Mutter des getöteten Kindes handelt, wurde laut Polizei lebensgefährlich verletzt und befindet sich im Krankenhaus. Auch der 44-Jährige wird nach einem Schusswechsel im Krankenhaus behandelt, sein Zustand ist laut Polizei ebenfalls ernst.
Amat sagte, nach ersten Erkenntnissen habe der Mann persönliche oder berufliche Verbindungen zu seinen Opfern gehabt und gezielt auf sie geschossen. „Dies war keine willkürliche Gewalt“, sagte sie.
Der Täter hatte die Tore des Bürogebäudes mit Schlössern verriegelt, so dass die Polizei Schwierigkeiten hatte, zum Tatort zu gelangen. Dort fanden die Behörden später eine halbautomatische Pistole, einen Rucksack mit Pfefferspray, Handschellen sowie Munition, die wahrscheinlich dem Verdächtigen gehörten. Ein vom örtlichen Sender KTLA5 befragter Mann beschrieb die Situation als „furchterregend“.
Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom nannte den Schusswaffenangriff „entsetzlich und herzzerreißend“. Auf Twitter drückte er den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Die kalifornische Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus, Katie Porter, zeigte sich „zutiefst traurig“. „Ich denke an die Opfer und ihre Liebsten, während wir mehr herausfinden“, twitterte sie.
Der Schusswaffenangriff in Orange ist bereits der dritte Vorfall dieser Art innerhalb weniger Wochen in den USA. Am 22. März erschoss ein Mann in einem Supermarkt im Bundesstaat Colorado zehn Menschen. Zwei Wochen zuvor hatte ein Mann bei einem Angriff auf drei Massagestudios in Atlanta acht Menschen getötet, darunter sechs Frauen asiatischer Herkunft. Die Schusswaffenangriffe haben die Debatte über eine Verschärfung des Waffenrechts in den USA erneut angeheizt.
Quelle: AFP