Die Zahl der Sozialwohnungen ist in den vergangenen Jahren gesunken – und dieser Trend dürfte einer Studie zufolge anhalten. Bundesweit werde der Bestand bis 2030 weiter schrumpfen, heißt es in einer Untersuchung des auf Analysen im Immobilienmarkt spezialisierten Beratungsunternehmens Bulwiengesa, über die der “Spiegel” am Montag berichtete. Unter 26 untersuchten Städten wird demnach für Bonn der stärkste Rückgang vorhergesagt, nämlich um 60 Prozent.
Bereits von 2011 bis 2019 gab es der Untersuchung zufolge in einigen Städten einen dramatischen Rückgang. So sei der Bestand an Sozialwohnungen in Leipzig um 90 Prozent und in Dresden um 89 Prozent eingebrochen. Viele Städte seien aus der Wohnraumförderung ausgestiegen, ganze Blocks seien an Investoren verkauft worden.
Zuwächse hätten im fraglichen Zeitraum lediglich zwei Städte verzeichnet, berichtete der “Spiegel”: Münster mit 7,1 Prozent und Mainz mit 9,6 Prozent. Im Durchschnitt hätten die 26 untersuchten Städte in den neun Jahren drei Sozialwohnungen pro 1000 Einwohner fertiggestellt. Spitzenreiter war demnach Hamburg mit einem Wert von 9,9.
Sozialverbände und der Deutsche Mieterbund beklagen seit langem einen eklatanten Mangel an Sozialwohnungen. Im Februar gab er Mieterbund die Zahl der nur mit Wohnberechtigungsschein anmietbaren Wohnungen mit gut 1,1 Millionen an. In den 80er Jahren waren es demnach fast drei Millionen gewesen.
Quelle: AFP