Erneut Hacker-Angriff auf deutsche Abgeordnete

Copyright POOL/AFP/Archiv Marcel Kusch

Bundestagsabgeordnete sind abermals zum Ziel von Hackern geworden. “Alle betroffenen Abgeordneten” seien von den Sicherheitsbehörden und der Bundestagsverwaltung “über den Angriff und die entsprechenden Maßnahmen in Kenntnis gesetzt” worden, teilte ein Sprecher des Bundestags am Freitag auf AFP-Anfrage mit. Nach “Spiegel”-Informationen traf der Angriff die Rechner von mindestens sieben Bundestagsabgeordneten sowie auch von 31 Landtagsabgeordneten.

Nach den “bislang vorliegenden Informationen” habe es aber “keinen unmittelbaren Angriff auf die Infrastruktur des Deutschen Bundestages gegeben”, teilte der Parlamentssprecher mit. 

Nach Informationen des “Spiegel” vermuten Sicherheitsexperten den russischen Militärgeheimdienst GRU hinter den Attacken. In Deutschland wurden demnach neben Abgeordneten auch politische Aktivisten in Hamburg und Bremen angegriffen; das Magazin beruft sich in seinem Bericht auf Regierungskreise. 

Sicherheitsbehörden schreiben demnach den Angriff der Gruppe “Ghostwriter” zu. Über Phishing-Emails sollen die Hacker versucht haben, die Accounts zu kapern. Ob Daten abgeflossen sind, sei noch unklar. Die angegriffenen Bundestagsabgeordneten gehören mehrheitlich den Regierungsparteien CDU/CSU und SPD an, wie der “Spiegel” weiter berichtete.

Die Gruppe “Ghostwriter” war IT-Sicherheitsexperten demnach bisher vor allem für Desinformationskampagnen bekannt. Das Magazin verwies darauf, dass die US-Sicherheitsfirma FireEye im vergangenen Jahr berichtet habe, “Ghostwriter” habe sich auf das Produzieren von Falschnachrichten spezialisiert. 

Die Hacker verschafften sich demnach Zugang zu populären Nachrichtenseiten oder Blogs, um dort gefälschte Artikel oder Fotos zu veröffentlichen. Die Gruppe richte sich deutlich an russischen Sicherheitsinteressen aus, berichtete der “Spiegel” weiter aus einer Analyse von FireEye. Deutsche Sicherheitsbehörden vermuteten deshalb dahinter den russischen Geheimdienst GRU, so das Magazin.

Quelle: AFP

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