Die Bundesregierung rechnet für den Mai mit einer deutlichen Steigerung der Corona-Impfstoffproduktion in Deutschland. Der Sonderbeauftragte der Regierung, Christoph Krupp, äußerte am Dienstag in einem Audio-Podcast die Erwartung, “dass wir im Mai auf eine wöchentliche Produktionsrate von ungefähr sechs Millionen Dosen kommen können”. Diese lasse sich auch noch weiter steigern.
“Damit werden wir weit über die Impfzentren hinaus auch die Hausärzte mobilisieren können”, sagte Krupp. Allerdings sei die Produktion der Impfstoffe ein hochtechnologischer Vorgang. “Das ist kein Kuchenrezept.” Deswegen seien immer wieder auch Rückschläge möglich. Davon dürfe man “sich nicht irritieren lassen”.
Offen blieb auch, wie viele Impfstoffe gegen das Coronavirus im Mai tatsächlich in Deutschland pro Woche zur Verfügung stehen. So wird ein Teil der in Deutschland hergestellten Vakzine in andere Länder ausgeführt, umgekehrt importiert Deutschland auch Impfstoffe aus anderen Staaten.
Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte am Morgen die Erwartung, dass in Deutschland im Juni oder Juli zehn Millionen Dosen pro Woche verimpft werden können. Auch in den Monaten davor werde es einen deutlichen Anstieg geben.
Aufgabe des Sonderbeauftragten für die Impfstoffproduktion ist es, die Hersteller dabei zu unterstützen, ihre Produktion hochzufahren. Die Industrie organisiere das selbst “in hervorragender Weise”, sagte Krupp. Der Staat könne dies aber unterstützen, etwa durch die Erteilung von Baugenehmigungen oder indem man “die richtigen Leute zusammenbringt”.
Krupp betonte, die jetzt entstehenden Produktionsstrukturen für Impfstoffe sollten auch über die aktuelle Krise hinaus erhalten werden. “Wir wissen nicht, wie sich die Pandemie weiterentwickelt, wie das Virus mutiert, wann man nachimpfen muss, und wir wissen auch nicht, ob es nochmal eine Pandemie gibt”, sagte der Beauftragte. Deshalb sollten die Strukturen, die die Industrie aufbaue, mit staatlicher Unterstützung bewahrt werden.
Quelle: AFP