Australier retten sich mit Jetskis und Schlauchbooten aus Überschwemmungsgebieten

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Mit Militärhubschraubern, Jetskis und Schlauchbooten sind hunderte Menschen aus den Überschwemmungsgebieten im Südosten Australiens gerettet worden. Bis Dienstag wurden 850 Menschen in Sicherheit gebracht, wie die Behörden mitteilten. Einige Gebiete im Bundesstaat New South Wales waren nur noch aus der Luft oder per Boot zu erreichen. In Windsor nordwestlich von Sydney verließen die Menschen mit Jetskis, Surfbrettern und Paddelbooten ihre überfluteten Häuser.

In New South Wales, dem bevölkerungsreichsten Bundesstaat Australiens, hat es tagelang sintflutartig geregnet. In einigen Küstenorten fiel in einer Woche ein Meter Regen –  das sind zwei Drittel der Niederschlagsmenge eines ganzen Jahres. Die Premierministerin von New South Wales, Gladys Berejiklian, sprach von einer Katastrophe, wie sie nur “einmal in hundert Jahren” eintrete.

Rund 18.000 Menschen mussten bereits ihre Häuser verlassen. Berejiklian kündigte weitere Evakuierungen in den kommenden 24 bis 48 Stunden an. Sie könnten 15.000 weitere Menschen betreffen.

Der Hawkesbury River und andere Flüsse traten über die Ufer, stellenweise lag der Hochwasserpegel bei 13 Metern. Auch Straßen standen so hoch unter Wasser, dass nur noch einige Verkehrs- und Straßenschilder aus dem Wasser ragten. Die Fluten rissen Äste, Müll, Autos, Schiffscontainer und mindestens ein Haus mit sich.

“Das ist mein Vorgarten”, sagte der 17-jährige Rory Kirkland aus Windsor und zeigte auf einige aus dem Wasser ragende Baumwipfel. “Dieser Baum ist drei Meter hoch und nur noch 30 Zentimeter sind noch da. So hoch ist das Wasser gestiegen.”

Seine Familie hat ihr Haus nur für eine Nacht verlassen. Als klar wurde, dass der Strom nicht abgestellt wird, kehrte sie zurück. Obwohl der Regen nachgelassen hat und auch das Hochwasser leicht zurückgegangen ist, ist ein erneuter Anstieg immer noch möglich. Erst am Mittwoch rechnen Meteorologen mit einer Wetterbesserung.

Das Wasser habe schon fast seine Haustür erreicht, sagte Kirkland. “Es ist noch einen Meter weit weg. Wenn es heute den Höchststand  erreicht, könnte es genau bis zu unserer Tür kommen.” Einige seiner Nachbarn hatten weniger Glück: Bei ihnen hat das Wasser schon das gesamte Erdgeschoss überflutet.

Quelle: AFP

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