In der französischen Mittelmeerstadt Marseille ist es nach einer nicht genehmigten Karnevalsfeier mit tausenden Teilnehmern zu Festnahmen gekommen. Nach Angaben des französischen Innenministeriums vom Montag nahm die Polizei mindestens neun Menschen wegen Verstößen gegen die Corona-Auflagen vorläufig fest. Dutzende weitere hätten zudem Bußgeldbescheide erhalten, sagte eine Sprecherin. Das Innenministerium verurteilte die Party als “völlig inakzeptabel”.
Nach Polizeischätzungen waren am Sonntag rund 6500 Kostümierte ohne Mund-Nasen-Schutz dicht gedrängt durch die Straßen der südfranzösischen Hafenstadt gezogen. Vor allem jüngere Menschen und Familien beteiligten sich nach Aufrufen in Online-Netzwerken an der Party. Am Abend löste die Polizei die Versammlung auf, nachdem es zu Sachbeschädigungen gekommen war.
In Marseille ist die Corona-Lage angespannt: Die Wochen-Inzidenz lag dort zuletzt bei mehr als 300 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner und damit über dem landesweiten Schnitt.
Unterdessen meldeten die französischen Gesundheitsbehörden eine wachsende Belastung der Intensivstationen im Land. Dort wurden am Sonntag mehr als 2200 Covid-19-Patienten behandelt. Das ist die höchste Zahl seit dem Höhepunkt der zweiten Corona-Welle Ende November.
Im Pariser Großraum und anderen Teilen Frankreichs war am Samstag ein dritter Lockdown in Kraft getreten. Fast alle Geschäfte des nicht täglichen Bedarfs schlossen für vorerst vier Wochen. Auch die Bewegungsfreiheit von rund 21 Millionen Menschen wurde erneut eingeschränkt.
Quelle: AFP