Gebärdensprache und Streuobstanbau gehören jetzt zum immateriellen Kulturerbe

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Die deutsche Gebärdensprache, die Herstellung von Lauschaer Christbaumschmuck und der Streuobstanbau zählen jetzt zum sogenannten immateriellen Kulturerbe in Deutschland. Die Kulturministerkonferenz und Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) erweiterten das bundesweite Verzeichnis am Freitag um insgesamt 18 Beiträge.

Damit gehören in Deutschland nun insgesamt 126 Traditionen oder Handwerke zum immateriellen Kulturerbe. Zudem wurden zwei Modellprogramme gewürdigt – die Vielfalt des Sagenerzählens in Mecklenburg-Vorpommern und die bauhandwerkliche Praxis der Jurahäuser im Altmühltal.

Weiterhin aufgenommen wurden in die Liste des immateriellen Kulturerbes unter anderem das Uhrmacherhandwerk, die traditionelle Karpfenteichwirtschaft in Bayern oder das Ringreiten, bei dem Ringe mit einer Lanze aufgespießt werden.

Allein in Schleswig-Holstein gibt es heute rund 300 solcher Vereine mit etwa 9000 Mitgliedern, die Turniere mit Festumzügen organisieren. Aufgenommen wurden ferner die Hüttenkultur im Pfälzer Wald, das Papiertheater oder die sogenannte Demoszene mit digitalen Animationen in Echtzeit.

Der Präsident der Kulturministerkonferenz, Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke), erklärte, die ausgezeichneten Bräuche, Handwerkstechniken und künstlerischen Ausdrucksformen machten die “thematische und geografische Vielfalt einmal mehr sichtbar und zeichnen sich durch eine vorbildliche Verbindung von gelebter Tradition und Zukunftsorientierung aus”.

Zum immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Bis heute traten 180 Staaten dem Unesco-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Erbes bei. Deutschland gehört dem Vertrag seit 2013 an.

Quelle: AFP

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