Die Zahl der Leiharbeitskräfte ist im vergangenen Jahr angesichts der Corona-Pandemie drastisch zurückgegangen. Wie die “Rheinische Post” am Freitag unter Berufung auf das Bundesarbeitsministerium berichtete, ging die Zahl um fast 130.000 gegenüber dem Vorjahr auf gut 700.000 Beschäftigte zurück. Im Vergleich zum Jahr 2016 betrug der Rückgang demnach sogar 32 Prozent. Die Antwort des Ministeriums erfolgte auf eine Anfrage der Linksfraktion.
In der Corona-Krise hätten Leiharbeiter und -arbeiterinnen “als Erste ihren Job verloren”, sagte die Linken-Politikerin Susanne Ferschl. Leiharbeit sei “schlecht bezahlt, unsicher und belastet die Gesundheit stärker als reguläre Beschäftigung”.
Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, arbeiteten zuletzt knapp zwei Drittel der Leiharbeitnehmer in Vollzeit im Niedriglohnsektor. Demnach erhielten knapp 62 Prozent aller Vollzeit-Leiharbeitskräfte weniger als 60 Prozent des so genannten Medianlohns aller sozialversicherungspflichtig in Vollzeit Beschäftigten und damit weniger als 2267 Euro brutto im Monat. Diese Angaben beziehen sich auf Daten bis Ende Dezember 2019.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, wollten sich am Freitag zu Bilanz und Perspektiven für den Arbeitsmarkt nach einem Jahr Corona äußern.
Quelle: AFP