Die Deutsche Bahn (DB) will laut “Spiegel” ab Mitte Juni einen extralangen ICE mit über 900 Sitzplätzen einsetzen. Der Zug, eine 374 Meter lange Version des ICE 4, verfüge über einen 13. Waggon und damit 918 Sitzplätze. Er soll zwischen Hamburg und Chur in der Schweiz fahren, wie das Magazin am Freitag vorab aus seiner neuen Ausgabe berichtete.
Im Zug ist demnach zudem ein neuartiges WLAN-System installiert, das über leistungsstarke Antennen auf dem Dach verfügt. “Damit haben wir unsere Hausaufgaben für mehr Bandbreite an Bord unserer Züge gemacht”, sagte die IT-Projektententwicklerin Julia Göbel dem “Spiegel”.
Als erster Zug der DB erhalte der Zug auch eine neue Computerarchitektur: “Aktuell bekommt der Zugbegleiter nur einmal vor Abfahrt eine Datei mit in den Zug eingespielt, mit der die Reservierungen angezeigt werden”, sagte Göbel dem “Spiegel”. Wer kurzfristig reserviert hat, bekommt einen Platz zugewiesen, auf dem steht: “ggf. freigeben”. Im XXL-ICE könnten die Hinweise hingegen in Echtzeit aufgespielt und aktualisiert werden.
Das blaue Design der Informationsmonitore, das bislang von den Herstellern vorgegeben wurde, ändert sich. Statt blau wird es schwarz sein. “Wir passen den ganzen Auftritt der digitalen Zukunft an”, sagte Göbel dem “Spiegel” weiter. Von dem extralangen ICE sind demnach beim Hersteller Siemens insgesamt 50 Exemplare bestellt. Die “Bild am Sonntag” hatte bereits im Oktober über die extralangen Züge berichtet – ab September sollen sie demnach auch von Nordrhein-Westfalen nach München fahren.
Der Zug kann demnach nur an Bahnsteigen halten, die mindestens 410 Meter lang sind. Bislang setzt die Bahn auf besonders viel befahrenen Strecken vor allem den ICE 4 ein, der seit 2017 im Regelbetrieb ist. Die Züge haben zwölf Waggons, sind 346 Meter lang und haben 830 Sitzplätze.
Quelle: AFP