Frankreich greift wegen der angespannten Corona-Lage erneut zu harten Maßnahmen: An der Côte d’Azur gilt am kommenden Wochenende zum dritten Mal in Folge eine ganztägige Ausgangssperre, wie Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch ankündigte. Aus den Krankenhäusern im Pariser Großraum sollen zudem Corona-Patienten in andere Regionen verlegt werden.
“Wir befinden uns auf einer Gratwanderung”, sagte Attal nach dem wöchentlichen Treffen des Verteidigungskabinetts unter Leitung von Präsident Emmanuel Macron. Ausgangssperren wie rund um die Städte Nizza und Cannes seien “eine schwere Entscheidung”. Es gebe aber kaum eine Alternative.
In Nizza ist die Inzidenz zwar gesunken, liegt aber immer noch bei fast 500 – mehr als das Doppelte des französischen Durchschnitts. Rund um Dünkirchen am Ärmelkanal waren die Ausgangsbeschränkungen zuvor bereits um zwei Wochen verlängert worden. Auch dort dürfen die Bürger ihre Häuser an Wochenenden nur aus triftigem Grund verlassen, etwa zum Einkaufen oder Joggen. In ganz Frankreich gilt zudem eine nächtliche Sperrstunde ab 18.00 Uhr.
Die Lage der Krankenhäuser in der Pariser Region Île de France nannte Regierungssprecher Attal “besonders besorgniserregend”. Dort sind die gut tausend Intensivbetten für Corona-Patienten fast vollständig ausgelastet. Hunderte weitere sollen durch Patienten-Verlegungen in andere Regionen und die Absage nicht notwendiger Operationen freigemacht werden.
Quelle: AFP