Nach einem Proteststurm von Zuschauern wegen seiner heftigen Kritik an Herzogin Meghan hat der bekannte britische Fernsehmoderator Piers Morgan seinen Hut genommen. Der Sender ITV teilte am Dienstag mit, dass Morgan nicht länger das Morgenmagazin “Good Morning Britain” moderiere.
“Nach Gesprächen mit ITV hat Piers entschieden, dass es jetzt an der Zeit ist, ‘Good Morning Britain’ zu verlassen”, hieß es. “ITV hat diese Entscheidung akzeptiert und hat dem nichts hinzuzufügen.”
Morgan ist als heftiger Kritiker von Meghan bekannt, seit diese den Kontakt zu dem Moderator abgebrochen hatte, nachdem sie den britischen Prinzen Harry kennengelernt hatte. Auch über das Interview von Meghan und Harry mit der US-Moderatorin Oprah Winfrey hatte Morgan sich am Montag ausgelassen.
Zu Meghans Äußerungen, sie habe während ihrer ersten Schwangerschaft Suizidgedanken gehabt, sagte er: “Es tut mir leid, ich glaube kein einziges Wort von dem, was sie sagt.” Er fügte hinzu: “Ich würde ihr nicht einmal glauben, wenn sie mir die Wettervorhersage vorlesen würde.”
Innerhalb von nicht einmal einem Tag gingen bei der Medien-Aufsichtsbehörde Ofcom mehr als 41.000 Beschwerden wegen Morgans Äußerungen ein. Auch die Organisation für die Belange von Menschen mit psychischen Problemen, Mind, verurteilte seinen Auftritt.
Außerdem konfrontierte sein Co-Moderator Alex Beresford Morgan mit dessen ausgeprägten Abneigung gegen Meghan. “So weit ich weiß, hast Du eine persönliche Beziehung zu Meghan Markle, oder hattest eine, und sie hat Dich ausgebootet”, sagte Beresford zu Morgan. Meghan habe das Recht dazu, betonte Beresford. Morgan höre aber trotzdem nicht auf, “über sie herzuziehen”. Nach dieser Kritik stürmte Morgan vor laufender Kamera aus dem Studio.
Morgan ist bekannt für seine Streitlust. So gehört er zu den entschiedensten Kritikern des Umgangs der britischen Regierung mit der Corona-Pandemie und geriet deswegen mit mehreren Kabinettsmitgliedern heftig aneinander. Bis 2014 hatte Morgan drei Jahre lang beim US-Nachrichtensender CNN moderiert. Dort stieß er unter anderem die vielen Waffenbesitzer in den USA mit einem Kreuzzug für eine Verschärfung des Waffenrechts vor den Kopf.
Quelle: AFP