Biden will 100 Millionen zusätzliche Corona-Impfdosen von Johnson & Johnson

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Die USA wollen 100 Millionen zusätzliche Impfdosen des Corona-Vakzins des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson bestellen. Eine entsprechende Ankündigung wollte Präsident Joe Biden nach Angaben eines Regierungsvertreters am Mittwoch bei einem Treffen mit den Chefs von Johnson & Johnson und des US-Pharmakonzerns Merck & Co. machen. Die beiden Unternehmen arbeiten bei der Produktion des von Johnson & Johnson entwickelten Impfstoffs inzwischen zusammen.

Biden hat angekündigt, dass bis Ende Mai ausreichend Impfstoff vorhanden sein wird, um die gesamte US-Bevölkerung zu impfen. Mit der zusätzlichen Bestellung soll für den Fall vorgesorgt werden, dass es Engpässe bei der Produktion der beiden anderen in den USA zugelassenen Impfstoffe gibt, jenem von Biontech-Pfizer und jenem von Moderna.

Von diesen beiden Impfstoffen, bei denen jeweils zwei Spritzen nötig sind, haben die USA jeweils 300 Millionen Dosen bestellt. Vom Impfstoff von Johnson & Johnson, bei dem eine Impfdosis ausreicht, hatten die USA bislang 100 Millionen Dosen bestellt. Das soll nun verdoppelt werden.

Die Ankündigung erfolgt kurz vor der erwarteten Zulassung des Vakzins von Johnson & Johnson durch die EU-Arzneimittelbehörde (EMA). Die EMA will am Donnerstag entscheiden. Allerdings werden Zweifel laut, dass der US-Hersteller die gewünschten Mengen an die Europäische Union schnell liefern wird. 

In den USA hat die zunächst schleppend angelaufene Impfkampagne rasant an Fahrt gewonnen. In dem Land haben schon mehr als 61 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten. Das entspricht rund 24 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. In der vergangenen Woche wurden durchschnittlich 2,2 Millionen Menschen pro Tag geimpft, am Samstag waren es sogar 2,9 Millionen.

Als erster Bundesstaat gab Alaska am Dienstag die Impfungen für alle Bewohner ab 16 Jahren frei. Die bisherige Priorisierung von älteren Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen wurde aufgehoben. Gouverneur Mike Dunleavy sprach von einem “historischen Schritt” und würdigte Erfolge des dünn besiedelten Bundesstaates bei der Impfkampagne.

In den USA sind schon mehr als 527.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben, die mit Abstand höchste Zahl weltweit. Angesichts der Erfolge bei der Impfkampagne und sinkender Infektionszahlen lockern zahlreiche Bundesstaaten inzwischen die Corona-Beschränkungen oder schaffen sie gänzlich ab. So endete am Mittwoch im Bundesstaat Texas die geltende Maskenpflicht. Restaurants, Bars und alle anderen Betriebe dürfen zudem wieder mit voller Auslastung arbeiten.

Experten warnen, dies könnte zu einem neuen Emporschnellen der Infektionszahlen führen. Die Gesundheitsbehörde CDC appellierte an alle Menschen, weiterhin in der Öffentlichkeit Masken zu tragen und Abstand zu anderen einzuhalten. Biden kritisierte mit Blick auf Texas und andere Bundesstaaten ein “Neandertaler-Denken”.

Quelle: AFP

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