Bei den diesjährigen Olympischen Sommerspielen in Tokio dürften Medienberichten zufolge ausländische Fans und womöglich sogar die Familien ausländischer Athleten von einem Besuch ausgeschlossen werden. Um das Risiko von Corona-Ausbrüchen zu verringern, habe die japanische Regierung den Ausschluss von Fans aus dem Ausland beschlossen, berichteten japanische Medien am Dienstag.
Die Entscheidung wird demnach voraussichtlich bei einem Treffen von japanischen Vertretern mit den Chefs des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und des Paralympischen Komitees verkündet werden, das wahrscheinlich kommende Woche stattfindet. Zur Teilnahme der Familien ausländischer Sportler sagte Chef-Organisatorin Seiko Hashimoto in einem Interview mit der Zeitung “Mainichi Shimbun”, dies werde “schwierig” werden.
“Das ist eine Chance, die sie vielleicht nur ein Mal in ihrem Leben bekommen”, sagte Hashimoto über die Sportler-Familien. Daher wünsche sie sich “auf emotionaler Ebene”, dass die Angehörigen bei den Spielen in Tokio dabei sein könnten. “Aber wir müssen an Japans Gesundheitssystem denken, daher muss ich schweren Herzens sagen, dass es schwierig ist”.
Die Zeitung “Yomiuri Shimbun” hatte diese Woche eine Umfrage veröffentlicht, wonach mehr als 75 Prozent der Japaner die Einreise ausländischer Fans anlässlich der Olympischen Spiele ablehnen. Bislang wurden Berichten zufolge rund 900.000 Tickets außerhalb Japans verkauft. Nach Informationen der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo begründete die japanische Regierung ihre Entscheidung gegen Zuschauer aus dem Ausland auch mit dem Auftreten neuer, ansteckenderer Coronavirus-Varianten.
Die Zeitung “Asahi Shimbun” berichtete, das IOC habe Japan gebeten, Ausnahmen für ausländische Gäste mit Verbindungen zu Sponsoren zu machen. Die Regierung prüfe diese Bitte nun.
Das IOC tagt ab Mittwoch in Lausanne. Dabei soll der deutsche IOC-Chef Thomas Bach im Amt bestätigt werden.
Quelle: AFP