Öffentlichkeitsfahndung nach 41-Jährigem wegen mutmaßlichen Millionenbetrugs

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Nach einem Betrug mit Scheinrechnungen in einer Gesamthöhe von über 45 Millionen Euro haben die Ermittlungsbehörden im südhessischen Darmstadt eine Öffentlichkeitsfahndung nach einem 41-Jährigen eingeleitet. Der Mann soll in den Jahren 2015 bis 2019 als Kopf einer Betrügerbande mehr als 4500 Scheinrechnungen an Kunden gestellt haben, wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden am Dienstag erklärte. Die in den Rechnungen ausgewiesene Umsatzsteuer habe der Verdächtige gegenüber dem Finanzamt nicht erklärt.

Die Scheinrechnungen für die nicht erbrachten Leistungen wurden von den Rechnungsadressaten tatsächlich beglichen – anschließend erhielten sie den Rechnungsbetrag von der mutmaßlichen Betrügerbande jedoch wieder zurück. Die entsprechenden Unternehmen konnten die Rechnungsbeträge dann von der Steuer absetzen und erhielten zudem Bargeld, das zur Finanzierung von Schwarzarbeit genutzt werden konnte, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt am Dienstag sagte. 

Die Rechnungssteller um den 41-jährigen Flüchtigen behielten die auf den Rechnungen erklärte Umsatzsteuer als Gewinn ein, anstatt diese an das Finanzamt abzuführen. Auch gegen die Unternehmen, die sich auf die Betrugsmasche einließen, werde ermittelt, sagte der Sprecher.

Bereits im Dezember 2020 waren drei Bandenmitglieder vom Landgericht Darmstadt zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Laut Angaben der Ermittler gründete die Bande für ihre Betrügereien eigens sogenannte Servicegesellschaften.

Der 41-Jährige soll dabei die Verfügungsmacht über die Geschäfte und Konten dieser Gesellschaften gehabt haben. Die Staatsanwaltschaft und die Steuerfahndung in Darmstadt fahnden nun mit Unterstützung des Bundeskriminalamts öffentlich nach dem Verdächtigen.

Quelle: AFP

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