Die deutschen Exporte haben zu Jahresbeginn erneut zugelegt, liegen aber weiterhin unter dem Niveau vor der Corona-Krise. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, stiegen die Ausfuhren im Januar im Vergleich zum Vormonat Dezember 2020 um kalender- und saisonbereinigt 1,4 Prozent. Einen Rückgang gab es bei den Importen: Sie sanken den vorläufigen Angaben zufolge gegenüber Dezember um 4,7 Prozent.
Insgesamt wurden im Januar von Deutschland Waren im Wert von 98,1 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 83,8 Milliarden Euro importiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Januar 2020 sanken die Ausfuhren damit um 8,0 Prozent und die Importe um 9,8 Prozent. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor Beginn der coronabedingten Einschränkungen in Deutschland, lagen die Ausfuhren dem Bundesamt zufolge um 3,3 Prozent und die Importe um 5,2 Prozent niedriger.
Beim Außenhandel gab es im Januar 2021 je nach Handelspartner deutliche Unterschiede: In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union wurden Waren im Wert von 54,5 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 44,3 Milliarden Euro von dort importiert. Das ist ein Rückgang um 6,0 Prozent beziehungsweise 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Bei den Drittstaaten außerhalb der EU sanken die Aus- und Einfuhren hingegen deutlich stärker. Gegenüber Januar 2020 gingen die Exporte hier um 10,3 Prozent und die Importe um 13,9 Prozent zurück.
Im Außenhandel zwischen Deutschland und Großbritannien zeigen sich dabei deutliche Auswirkungen des Brexits: Die Exporte nach Großbritannien brachen im Januar um 29,0 Prozent zum Vorjahresmonat auf einen Wert von 4,3 Milliarden Euro ein. Noch deutlicher nahmen die deutschen Importe aus dem Vereinigten Königreich ab – sie sanken um 56,2 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro.
Nach China legten die deutschen Exporte hingegen zu. Sie stiegen um 3,1 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahresmonat, die Importe wuchsen um 1,1 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro. Die Exporte in die Vereinigten Staaten gingen unterdessen um 6,2 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro zurück. Die Importe aus den Vereinigten Staaten lagen im Januar mit einem Wert von 4,7 Milliarden Euro um 22,8 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor.
Quelle: AFP